Kriminalstatistik 2021 – Bislang höchste Aufklärungsquote im MTK Dreifaches Rekordjahr

In Sulzbach wurden mit 5.322 Fallzahlen auch aufgrund des MTZ die meisten Delikte registriert. In Bad Soden die wenigsten. Grafik: MTK

Main-Taunus-Kreis (red) – Der Kreis ist nach den Zahlen der jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 erneut sicherer geworden. Es wurden prozentual im vergangenen Jahr so viele Verbrechen aufgeklärt wie noch nie. Auch die Zahl der statistisch pro 100.000 Einwohner registrierten Straftaten sank auf das tiefste jemals erreichte Niveau. Die Zahl der Taten ging ebenfalls weiter zurück. „Das sind drei klare Zeichen für eine erfolgreiche Polizeiarbeit“, fasste Landrat Michael Cyriax zusammen.

Kriminaldirektor Urban Egert ergänzte, das Ergebnis sei außerdem durch „eine enge und effiziente Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Präventionsräten sowie den Bürgern positiv beeinflusst worden“. Cyriax und Egert stellten die Zahlen in einem neuen Gebäude der Kriminalpolizei in Sulzbach vor. Es war Egerts letzte Kriminalstatistik-Vorstellung, er geht demnächst in den Ruhestand. Seinen Ausführungen zufolge war die Aufklärungsquote 2021 mit 64,5 Prozent „die mit Abstand höchste jemals im Kreis gemessene“. Sie liege noch fast vier Prozent über der bisherigen Rekordquote von 2020. Vor 20 Jahren seien es nur 33,9 Prozent gewesen: „Die Polizei konnte die Aufklärungsquote also seit 2002 nahezu verdoppeln“.

Einen Rekordwert bietet die Statistik 2021 auch bei der so genannten Häufigkeitszahl, der Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr sank sie auf 3.941 und unterschritt damit erstmals die Marke von 4.000. Mit dem neuen Wert liegt der Kreis deutlich unter dem hessischen Landesschnitt von 5.340.

Insgesamt wurden 2021 im Kreis 9.429 Straftaten und damit 196 Taten weniger als im Vorjahr registriert. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 1981. Einen Rückgang gab es vor allem beim Einbruchsdiebstahl aus Wohnungen, beim Ladendiebstahl und speziell beim Fahrraddiebstahl, aber auch bei der Körperverletzung. Grund für die Entwicklung war Egert zufolge aber nicht nur eine erfolgreiche Arbeit zur Verbrechensvorbeugung, sondern auch die Corona-Pandemie, wegen der die Menschen länger als in den Vorjahren zu Hause geblieben seien. Allerdings wurden vermehrt Sachbeschädigungen, Bedrohungen, Hausfriedensbrüche und Rauschgiftdelikte registriert.

Wegen der Kontaktbeschränkungen und Lockdowns war in den vergangenen Jahren verstärkt die häusliche Gewalt in den Fokus gerückt. Die Anzahl der Anzeigen lag 2021 weiter deutlich über dem Niveau der Zeit vor Corona, ging aber gegenüber dem Vorjahr leicht zurück: um sieben Fälle auf 427. 2019 waren 326 Fälle gemeldet worden. Nach der Polizeistatistik konnten erneut alle Fälle aufgeklärt werden. Rund drei Viertel der Täter waren männlich, viele waren Wiederholungstäter. Egert wies dabei auch auf ein verstärktes Engagement bei der Polizeidirektion hin: Im Vorjahr sei das Personal zur Verbrechensvorbeugung aufgestockt worden.