„Grundstück für den Wohnungsbau nutzen“ Bürgerinitiative demonstriert gegen Moscheebau

Die Bürgerinitiative Bessemerstraße protestiert gegen den geplanten Bau eines islamischen Kulturzentrums in Enkheim. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – Weit mehr als 50 Personen hatten sich am vergangenen Montagnachmittag vor der Verwaltungsstelle in Bergen eingefunden, um gegen den Bau des Islamischen Kulturzentrums in der Enkheimer Bessemerstraße 7 zu demonstrieren.

Der Ortsbeirat 16 traf zu diesem Zeitpunkt in der Verwaltungsstelle mit Mohammed Johari vom gemeinnützigen Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen (IIS) zusammen. Der deutschsprachige Verein wurde im Jahr 1995 von Muslimen verschiedener Herkunft und Nationalität gegründet und plant nun, auf dem 2000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Betriebs Wilhelm Gutmann in der Bessemerstraße ein Kulturzentrum zu errichten.

Bürgerinitiative Bessemerstraße will auf dem Grundstück lieber Wohnungen sehen

Gaby Hant, wie die überwiegende Mehrheit der Demonstranten Anwohnerin der Bessemerstraße, hat die Bürgerinitiative mit Wolfgang Witzel und anderen Mitstreitern vor etwa vier Wochen bei einem Stammtisch ins Leben gerufen: „Es geht uns gar nicht darum, dass hier ein islamischen Kulturzentrum gebaut werden soll, es könnte ebenso gut eine Kirche sein. Es fehlen Wohnungen in Bergen-Enkheim und das große Grundstück sollte für ein Wohnungsbauprojekt genutzt werden. Darüber hinaus machen wir uns Sorgen um die Parksituation und die Lärmbelästigung durch den Besucheransturm, denn es soll laut Angaben des IIS ein Gebetsraum für 450 Personen entstehen.“ Eine Protest- E-Mail habe die Bürgerinitiative vor kurzem bereits an den Bergen-Enkheimer Ortsbeirat geschickt, hieß es weiter.

Der Verein IIS heißt nach eigenen Angaben Andersdenkende und Andersgläubige zu seinen Veranstaltungen ausdrücklich willkommen, lehnt jede Form von Extremismus, Menschenhass und Aggression grundsätzlich ab und macht keinen Unterschied zwischen Ethnien und Nationalitäten. Seine Ziele sind unter anderen die Förderung des Verständnisses für die islamische Religion, das Ausräumen von Vorurteilen gegenüber Islam und Muslimen sowie das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten.