„Operation Lametta“ begeistert im vollen Bibliothekszentrum Phänomenale Vorfreude

Lametta-Brüder mit Siegerhirsch: Ulrich Sonnenschein (links) und Hans Meurer boten Satirisches zur Adventszeit.

Bergen-Enkheim (sh) – In ihrer Mission zum Erhalt der Lametta-Kultur präsentierten die Lametta-Brüder Hans Meurer und Ulrich Sonnenschein wieder Satirisches und Hintergründiges zur Weihnachtszeit. „Operation Lametta“ lautete der Auftrag der beiden – dafür waren sie unterwegs „im Namen der Lese-Insel“ und hatten für ein volles Haus im Bibliothekszentrum gesorgt. Mit im Gepäck hatte das Duo neben handverlesener Literatur zur humorvollen Einstimmung aufs Fest auch eine schöne Bescherung in Form einer kürzlich erhaltenen Auszeichnung.

Stolz hatten Meurer und Sonnenschein den „Goldenen Siegerhirsch“ in ihre Mitte genommen, der ihnen bei der Gala zum Lametta-Award feierlich überreicht worden war. Gründer des Awards sei der legendäre Opa Hoppenstedt gewesen – bestens bekannt aus dem unvergessenen Loriot-Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“.

Abwechselnd gaben die Lametta-Brüder Geschichten und Lyrik zum Besten und sorgten so für eine heitere, leichte Atmosphäre, bei der es dem Publikum gelang, einmal eine Auszeit von den Mehrfachkrisen im Weltgeschehen zu nehmen.

Von unerklärlichen, durch einen Kometen hervorgerufenen Phänomenen („Die Rückwand des Ikea-Schranks passt auf Anhieb“) war da die Rede, ebenso vom skurrilen Fest „Hamoulimepp“ auf der Lindwurmfeste. Sehr erfrischend war die Geschichte von Hilmar Klute um einen gemieteten Weihnachtsmann, der bei einer allzu politisch korrekten Familie landet, bei der statt „Weihnachtsmann“ die neutrale Bezeichnung „Winterfestmensch“ verwendet wird. Das Fest gerät aus den Fugen, als es dem „Winterfestmensch“ gelingt, ihnen die eigene Medizin zu verabreichen. Aberwitzige Rezeptideen („Büffel im Schlafrock“), ein wild gewordener Christbaum in einem durchgedrehten Weihnachtsbaumständer, eine nörgelnde, schwangere Maria und ein Krisenstab, der mittels Organigramm das Familienfest plant, würzten die Vorfreude auf Weihnachten besser als jeder Lebkuchen.