Die Mission der „Lametta-Brüder“ Sonnenschein und Meurer zum Erhalt der Lametta-Kultur habe Früchte getragen, wie Anita Swoboda von der Lese-Insel verkündete. Während es in den vergangenen Jahren unmöglich gewesen sei, die silbernen Metallstreifen für die standesgemäße Dekoration des Lesetischs zu erwerben, sei nun – 14 Live-Veranstaltungen später – wieder Lametta erhältlich. Mission erfüllt! Das soll aber kein Grund sein, die Erfolgsgeschichte zu beenden. Auch Künstliche Intelligenz werde das Format nicht bedrohen, denn die von einer KI erstellten Weihnachtsgedichte, die Meurer vortrug, ließen arg zu wünschen übrig.
Die Texte der natürlichen Autoren waren ein Hochgenuss. Haarspaltereien über die botanische Korrektheit in Weihnachtsliedern, die Sitzplatzsuche in einer überfüllten Kirche, durcheinandergeratene Märchen, Randale im Baumarkt und Omas, die unterschiedlicher nicht sein könnten – das Fest der Feste wurde herrlich durch den wärmenden Weihnachtskakao gezogen. Höhepunkt war die Geschichte „Das Krippenspiel“, in der es um eine Schulaufführung ging, bei der wirklich alles schieflief: Vom Umfallen der Kulisse über das unauffindbare Jesuskind bis zu brennenden Strohballen. Im Publikum flossen etliche Lachtränchen. Nach launigen Zugaben und langem Applaus machte man sich beschwingt auf den Heimweg. Und so mancher wird Lametta auf den Einkaufszettel schreiben, um sich beim Baumschmücken an den großen Spaß bei der Lese-Insel zu erinnern.