SPD Bergen-Enkheim feiert Schelmfest in Möllers Wäldchen Die Sorgen ernst nehmen

Kaweh Mansoori zu Gast beim Schelmfest. Bild: Faure

Bergen-Enkheim (jf) – Wie lange schon feiert die SPD das Schelmfest im Kleingärtnerverein Möllers Wäldchen? „Eine gefühlte Ewigkeit“, sagte Aljoscha Ziller, seit März neuer Vorsitzender des Ortsvereins Bergen-Enkheim. Einer der älteren Genossen weiß es: Seit fast 50 Jahren sind sie dort zu Gast. Ebenfalls zu Gast beim Schelmfest war auch der Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori. Ziller und Mansoori kennen sich schon aus Juso-Zeiten.

105 Mitglieder hat der SPD-Ortsverein Bergen-Enkheim und gehört damit zu den größeren Ortsgremien. „Wir müssen mehr jüngere Leute gewinnen“, setzt sich Aljoscha Ziller zum Ziel, „auch deshalb hat sich der Ortsverein neu aufgestellt.“ Die Zusammenarbeit mit den Vereinen soll gestärkt werden, gute Vorschläge im Ortsbeirat werden unterstützt. „Aber wir grenzen uns klar ab von Rechts“, betonte Ziller.

Auf dem gerade begangenen Altstadtfest fragte die Partei nach, was den Bergen-Enkheimern gut gefällt und was nicht. Die Einwohner schätzen den eher ruhigen Stadtteil am Rande der quirligen Großstadt und das nahe Grün. Leerstände beispielsweise im Hessen-Center finden sie nicht gut, die Mobilität könnte verbessert und bürokratische Hürden abgebaut werden.

Mansoori, der 2021 in den Bundestag gewählt wurde, sprach zu den etwa 50 Gästen. „Vor einem Jahr haben wir auf den Ukraine-Krieg geschaut und uns gefragt, wie wir den Herausforderungen gerecht werden können. Inzwischen haben wir es geschafft, unabhängig von russischem Gas zu werden und die Gesellschaft zusammengehalten. Das ist auch euch zu verdanken“, würdigte Mansoori. Doch die Kraftanstrengungen müssten weiter gehen. Wie sollte sich eine Gesellschaft verändern, um der Zukunft gerecht zu werden? Was bedeuteten Klima- und Energiewende? „Wir dürfen den Einzelnen nicht überfordern“, warnte der Bundestagsabgeordnete und kritisierte: „Die Kommunikation der Ampel ist ausbaufähig, aber am Ende ist ein Gesetz herausgekommen, das besser ist als sein Ruf.“ Die Menschen seien bereit, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten, stünden jedoch oft vor bürokratischen Hürden. „Wir müssen eine Politik machen, die sich die Leute leisten können“, äußerte Mansoori. Besser als energetische Einzellösungen seien Maßnahmen für ganze Quartiere. „Das muss man besprechen, ohne sich täglich in den Medien gegenseitig auf die Mütze zu hauen.“

Mansoori geht in die Betriebe, war beispielsweise einen Tag bei der Feuerwehr. „Man lernt da sehr viel. Es ist wichtig, mit den Leuten zu reden, ihre Sorgen ernst zu nehmen. Nur so können wir das Vertrauen in die Demokratie stärken.“ Mansoori, auf dessen Weg in die Politik ganz am Anfang eine Schülervertretung stand, unterstrich: „Man braucht einen langen Atem. 15 Jahre hat es gedauert, bis eine Ausbildungsgarantie zustande kam.“

Nach der mit Applaus beendeten freien Rede des Bundestagsabgeordneten wurden Rainer Greiff und Lothar Prokasky für 50 Jahre Parteizugehörigkeit geehrt. „Mich hat die Kontinuität der Partei in der Behandlung sozialer Fragen bei der SPD gehalten“, sagte Greiff.

Außerdem konnten sich die Gäste des Schelmfests an einem Quiz rund um Bergen-Enkheimer und Frankfurter Besonderheiten beteiligen. Für die musikalische Umrahmung des gelungenen Beisammenseins sorgte Harald Piazzi.

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