An der Friedrich-Ebert-Schule wird modern unterrichtet Großer Durchbruch

Im Lernatelier haben die Schüler individuelle Arbeitsplätze. Bild: p

Seckbach (red) – Die Friedrich-Ebert-Schule ist bei der Optimierung ihres neuen Lernkonzepts einen bedeutenden Schritt vorangekommen: Im letzten Drittel der Sommerferien begannen im Obergeschoss der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Seckbach die langersehnten Durchbrüche mehrerer Wände, die zuvor Klassenzimmer voneinander getrennt hatten.

Die älteste Ganztagsschule Deutschland denkt schon seit einigen Jahren Schule komplett neu. Bereits im vierten Jahr arbeiten die Schüler mit dem Konzept des Lernateliers. Dafür schafft die IGS jetzt auch das uralte Konzept des Klassenzimmers ab. Die Schüler haben stattdessen ihre individuellen Arbeitsplätze mit Schreibtisch und Regal im Lernatelier.

Für Partner- und Gruppenarbeiten treffen sich die Kinder stattdessen auf dem Marktplatz, wo sie an praktischen Stehtischen und auf bequemen Sofas arbeiten können. Ein- bis zweimal am Tag treffen sich Klassen im Input-Raum ihres Jahrgangs. Dort können Lehrkräfte neue Inhalte einführen, unterrichtliche Diskussionen geführt werden und im Klassenrat Demokratie und Mitbestimmung praktisch erlernt werden. Insgesamt 14 Wochenstunden plus vier Inputstunden umfasst das neue Lernkonzept, in dem die Schüler in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit an individuell zugeschnittenen Plänen arbeiten. Diese rufen sie über das digitale Lernsystem „Scobees“ auf ihren eigenen Tablets ab. Die übrigen Fächer wie die Naturwissenschaften, Musik, Kunst, Darstellendes Spiel und Sport werden nach wie vor in den unterschiedlichen Fachräumen, der Turnhalle, dem Theatersaal und im Schulgarten unterrichtet. Das Einreißen der Wände und die Vergrößerung des Lernateliers bedeutet für die IGS am Huthpark auch im übertragenen Sinn einen großen Durchbruch: Die Lehrkräfte sind jetzt noch flexibler bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. So bleibt mehr Zeit für die regelmäßigen individuellen Coaching-Gespräche mit jedem einzelnen Kind auf dem Marktplatz.

Die Möbel zur Ausstattung des Lernateliers stellt die Schule seit 2022 in Eigenarbeit her und erspart dem Schulträger so eine hohe fünfstellige Summe, die vergleichbare Möbel in der Anschaffung kosten würden. Auch die Organisation rund um die Schüler-iPads vom Finanzierungsmodell für finanzschwache Familien, über die Vertragsabschlüsse mit diversen externen Partnern bis zur Verwaltung der Geräte mit Hilfe eines MDM-Systems wird von der Schule in Eigenregie gestemmt. Externe Hilfe benötigte sie aber beim Einreißen der Wände. Entsprechend groß ist deswegen die Dankbarkeit gegenüber dem Stadtschulamt, das die Bitten der Seckbacher IGS erhörte, die Wand-Durchbrüche genehmigte und in Auftrag gab.