Und dennoch gab es in den Konsolidierungsgesprächen im Magistrat lange große Unsicherheit, ob im städtischen Haushalt für die Sanierung genügend Mittel zur Verfügung stünden, bis Sport- und Planungsdezernent Mike Josef Unterstützung für eine Finanzierung in 2022 anbot: „Die kurzen fußläufigen Wege für die Menschen im Ostend sind städtebaulich so wichtig, dass der zügige Fortgang der denkmalgerechten Brückensanierung unterstützt werden muss. Wo früher Hafen- und Werftarbeiter täglich über das Bahngelände liefen, soll es bald wieder eine angemessene Verbindung zwischen Hafenpark und Ostpark geben. Dafür finanzieren wir gerne den Start der Arbeiten noch in diesem Jahr“, sagt Josef.
Die 245 Meter lange Schwedlerbrücke entstand während des Baus des Osthafens im Jahr 1910 und verbindet diesen mit dem Ostpark und dem südlichen Bornheim. Wegen ihres schlechten baulichen Zustands ist das denkmalgeschützte Bauwerk seit 2011 gesperrt. Der historische Brückenbogen wurde 2016 aus Sicherheitsgründen ausgehoben.
Die städtischen Planer hat vor allem die Frage beschäftigt, wie es gelingen kann, die Brücke instand zu setzen und zugleich ihren filigranen Charakter zu bewahren. In der Ingenieursprache ist auch von Revitalisierung der Brücke die Rede. Bei einem offenen Wettbewerb im Jahr 2016 legte die Arbeitsgemeinschaft Christoph Mäckler Architekten und Bollinger + Grohmann Ingenieure den besten Entwurf vor. Die vergangenen Jahre wurden unter anderem dafür genutzt, zu klären, welche Teile erhalten bleiben und welche durch einen Neubau ersetzt werden, sowie um die notwendigen Planungen aufzustellen und die Ausschreibung vorzubereiten, die in Kürze erfolgen soll. „Die Bürogemeinschaft hat eine sehr gute Grundlage geschaffen. Wir sind zuversichtlich, Ende 2022 eine Baufirma gefunden zu haben, um loszulegen“, sagen die Stadträte Majer und Josef.
Die kalkulierten Baukosten betragen rund 13 Millionen Euro (Brutto), die Nebenkosten etwa fünf Millionen Euro (Brutto).