Beim Frankfurter Turnverein 1860 Kinder fechten bei Frankfurter Stadtschulmeisterschaften

Helena Lentz – hier als Kampfrichterin – mit Nareman Nour-Eldin und Sophia Fuchs vor dem Vergleich. Foto: Faure

Ostend (jf) – Auf den vier Fechtbahnen in der August-Ravenstein-Halle standen sich die Schüler, den Gegner genau im Auge, gegenüber. Es waren Mädchen und Jungen zwischen acht und 17 Jahren, ganz in Weiß gekleidet, die Fechtmaske vor dem Gesicht, Florett oder Degen bereit für das Duell. „52 Teilnehmer, darunter 19 Mädchen, aus 17 Frankfurter Schulen sind zum Turnier gekommen“, erklärte die Leiterin der Fechtabteilung Erika Fenner. Zwölf Wettbewerbe gab es insgesamt, außerdem eine Schulwertung.

Seit 1879 besteht die Abteilung Fechten beim FTV 1860. Doch dieser Sport ist kein bisschen in die Jahre gekommen: „Das Interesse am Fechten ist relativ konstant. Natürlich steigt es, wenn Wettbewerbe im Fernsehen übertragen werden“, weiß Fenner. Sie selbst kam erst 2003 zu diesem Sport, kämpfte mit Florett, Degen und Säbel. „Ich fechte immer noch, allerdings nicht mehr auf Turnieren“, erklärt die Expertin, die mit ihrem Team auch diese Stadtschulmeisterschaft in Kooperation mit dem Sportschulamt organisierte und Trainer und Kampfrichter im Rahmen des Deutschen Fechter-Bunds ausbilden lässt. „In den letzten Jahren haben wir die Strukturen im Bund verbessert. Aber die Zahl der Turniere steigt, bei der B-Jugend sind es beispielsweise zwölf Turniere im Jahr.“

Warum gerade Fechten? „Man kann sich gut entspannen, weil man einen freien Kopf braucht, um sich zu konzentrieren. Technik und Taktik sind wichtig, man muss den Gegner lesen und blitzschnell reagieren. Fechten ist Schach auf der Planche“, plädierte Fenner für diesen Sport.

Eine Klinge kostet 140 Euro

Wer sich für Fechten interessiert, ist beim FTV willkommen, der Verein stellt auch die erste Ausrüstung. Sollte dann Turnierreife erreicht werden, haben die Teilnehmer eigene Ausrüstungen, zwei Waffen gehören dazu. Während die gesamte Ausrüstung bei den Kleineren mit 300 Euro veranschlagt werden kann, kommen bei den Jugendlichen bis um die 1000 Euro dafür zusammen; allein eine Klinge kostet 140 Euro.

Nach etwa sieben Stunden war das Turnier beendet, die Sieger standen fest: Bei der A-Jugend Damendegen hatte die Lokalmatadorin Helena Lentz, die 2015 mit der Mannschaft bei der Deutschen Meisterschaft einen vierten Platz erreichte, die Nase vorn. Bei den Herren A-Jugend siegte René Wolter, ebenfalls FTV und schon mehrfach national gut platziert.

In der Wertung Herrenflorett Schüler holte Tibor Ixkes den ersten Platz, er gewann auch in der Klasse Degen Schüler. Im Vergleich Damenflorett Küken (Geburtsjahr 2007 und jünger) lag Eva Hauk, bei den Jungs Thorsten Lentz vorn. Den Wettbewerb Damendegen Schüler (Jahrgang 2004) entschied Nareman Nour-Eldin für sich, beim Jahrgang 2004 setzte sich Debbie Wyrobnik durch. In der B-Jugend Damendegen Jahrgang 2002 lag Alessia Angelis auf dem Platz eins, im Jahrgang 2003 war es Anna Schwarz. Bei den Herren B-Jugend (Jahrgang 2002) gewann Adrian Fuß, im Jahrgang 2003 siegte Leo Pirsunovich.

In der Schulwertung landeten die Wöhlerschule auf dem ersten, die Lichtigfeld-Schule auf dem zweiten und das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium auf dem dritten Platz.