Neuer Chefarzt für Rückenmarkverletzte an der BGU Kurz folgt auf Marcus

Dr. Stephan Kurz freut sich auf seine neue Aufgabe. Bild: BG Unfallklinik Frankfurt/Lando Hass/p

Seckbach (red) – Dr. Stephan Kurz wird zum 1. Januar 2024 neuer Chefarzt der Abteilung für Rückenmarkverletzte an der BG Unfallklinik Frankfurt. Er folgt damit auf Dr. Oswald Marcus, unter dessen Führung die Abteilung über 20 Jahre stand. „Ich bin überzeugt, dass die Abteilung, in die ich sehr viel Lebenszeit und Energie investiert habe, eine in meinem Sinne kontinuierliche Leitung erfahren wird“, sagt der scheidende Chefarzt über seine Nachfolge.

Die BG Unfallklinik Frankfurt ist mit ihrer Abteilung für Rückenmarkverletzte bereits seit 1962 als einziges Zentrum im Rhein-Main-Gebiet auf die Versorgung von Patienten mit unfall- oder erkrankungsbedingter Querschnittlähmung spezialisiert. Das Ziel ist, dass die Patienten größtmögliche Mobilität und Selbstständigkeit erlangen und die Folgen der Querschnittlähmung so gut wie möglich kompensieren können.

Dr. Kurz ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie, Sportmedizin, Physikalische Therapie und Notfallmedizin und seit 2015 leitender Oberarzt der Abteilung. Für die rund 1800 Menschen, die alljährlich in Deutschland einen Querschnitt erleiden, hat ein Querschnittzentrum in Nähe zum Wohnort eine immense Bedeutung, da für die psychologische Bewältigung einer solchen Situation die Unterstützung des familiären Umfeldes eine äußerst wichtige Rolle spielt. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Als spezialisierte Abteilung steht die bestmögliche Versorgung und umfassende Betreuung unserer Patientinnen und Patienten mit Querschnittlähmung im absoluten Fokus“, sagt Dr. Kurz. Die Abteilung bietet ein fachübergreifendes und ganzheitliches Behandlungskonzept: Von der Erstbehandlung, Komplikationsbehandlung und Behandlungspflege bei Querschnittlähmung über funktionsverbessernde Operationen bei Tetraplegie, Schmerz- und Spastik-Behandlung bis hin zu plastisch-chirurgischen Behandlungen von Druckgeschwüren und der Behandlung und Entwöhnung von beatmeten querschnittgelähmten Patienten.

Während des stationären Aufenthalts werden die Patienten auch auf urologischem, neurologischem, internistischem, HNO-ärztlichem und psychologischem Gebiet mitbetreut. In der spezialisierten Komplexbehandlung der Physio-, Sport- und Ergotherapie finden unter anderem Mobilitätstraining auch mit moderner Gangrobotik und funktioneller Elektrostimulation statt sowie Selbständigkeitstraining und die Versorgung mit alltagsrelevanten Hilfsmitteln. Die Unterstützung durch den klinischen Sozialdienst der BGU soll die Rückkehr in das private oder auch berufliche Umfeld erleichtern und hilft bei vielen lebenspraktischen Fragen. „Für uns war es nur folgerichtig, Dr. Kurz als Nachfolger zu ernennen, denn wir sind überzeugt, dass er mit seiner Abteilung die vielfältigen Aufgaben in der Zukunft meistern wird“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der BG Unfallklinik, Professor Matthias Münzberg.