Haarige Prüfungen Dieburger Friseur-Azubis zeigen ihr Können an Modellen

Kim Willweber als Auszubildende und Cheyenne Rösinger als Model bei der Prüfung im Lehrsalon in der Dieburger Landrat-Gruber-Schule. Foto: ka

Dieburg (ka) – Im Lehrsalon für das Friseurhandwerk an der Dieburger Landrat-Gruber-Schule (Kreisberufsschule) gingen kürzlich Auszubildende aus der Friseur-Innung Dieburg-Erbach in den praktischen Teil der Gesellenprüfung. Prüfungen sind immer stressig. Für angehende Friseurinnen sogar regelrecht „haarig“.

„Aber es ist schon zu schaffen, wenn man in den Lehrjahren immer bei der Sache war, genügend Erfahrungen gesammelt hat und das nötige handwerkliche Können mitbringt“, meint Friseurmeisterin Marita Irmer, die ebenso wie Andreas Koch und Timo Seemann dem Prüfungsausschuss angehörte. Und die Lehrerin Petra Loos-Steinmann war ebenso in den praktischen Teil der Gesellenprüfung einbezogen.

Auch Männer müssen Köpfe hinhalten.

In den Prüfungen müssen die Auszubildenden beweisen, dass sie mit Kamm und Schere das Haupthaar vorzeigbar gestalten können. Und da wird nicht an künstlichen Köpfen hantiert, sondern ganz real an menschlichem Haar. Auch Männer müssen bei Prüfungen die Köpfe hinhalten.

Im zweiten Teil der Gesellenprüfung muss zum Beispiel innerhalb von 45 Minuten ein modischer Herrenhaarschnitt geschafft sein. In den Salons muss es dann freilich ein wenig fixer gehen. Zehn Minuten sind bei der Prüfung für ein Fachgespräch als Richtwert reserviert. So viel nimmt sich heute kaum mehr ein Arzt für Patienten Zeit, wie man weiß. Bei einer Prüfung ist eben alles ein wenig anders. Insgesamt fast zwei Stunden waren für das Färben und dann einen Schnitt für Frauenhaare reserviert. Und dann nochmals etwa eine halbe Stunde Zeit für ein modisches Make up, um ein weiteres Beispiel zu nennen. Im Teil eins der Prüfung, der ebenfalls schon für die Gesamtprüfung mitgewertet wird, sind ebenfalls Schnitte gefordert, für die Herren etwa ein klassischer Haarschnitt, bei Frauen auch eine Dauerwelle. Es muss der richtige Umgang mit Lockenwicklern nachgewiesen werden. Und es ist ein „situatives Fachgespräch“ gefragt.

Ein künftiger Geselle - diesmal sind in Dieburg nur Friseurinnen an der Reihe - muss im Friseurhandwerk nachweisen, dass er über das nötige Fingerspitzengefühl verfügt und auch stilsicher ist. Er muss also bei einer gewünschten Beratung wissen, was gut aussieht und entsprechende Beratung anbieten können.