Zehn Jahre Fechenheimer Bildungspaten Initiative feiert ihre Erfolge

Bildungspatin Helga Rautenberg hat Somanja und Namash ehrenamtlich beim Erlernen der deutschen Sprache geholfen. Die beiden machen jetzt Abitur.

Fechenheim (zmo) – Es ist mittlerweile zehn Jahre her, da hatte Christine Kirchhof die Idee, Kindern mit Migrationshintergrund ehrenamtlich beim Erlernen der deutschen Sprache zu helfen. Jetzt, zum Jubiläum, das die Bildungspaten mit „ihren“ Schülern und Eltern im Volkshaus Bergen-Enkheim feierten, erinnerte die „Seele“ der Initiative Bildungspaten, Gabriele Roth, an die bislang geleistete Arbeit.

„Das Ziel der Initiative, Schulkindern mit Migrationshintergrund nach ihren Unterrichtsstunden Sprache und Kultur näher zu bringen, hat sich im Lauf der vergangenen Jahre zu einer Erfolgsstory entwickelt, die uns allen, die an diesem Projekt beteiligt waren, große Freude bereitet hat“, sagte Roth in ihrer Begrüßungsrede. „Wir sehen aber auch bei den Kindern, mit welchem Einsatz sie die Förderung annehmen und wir sehen die Fortschritte, die sie machen. Das alles zeigt, dass unsere Arbeit erfolgreich ist“, ergänzte sie.

Die Aufgabe für die derzeit 35 Bildungspaten lautet: Ein Kind – ein Pate – eine Stunde. Ein Bildungspate unterrichtet einmal in der Woche für eine Stunde ein Kind. Die Konrad-Haenisch-Schule und die Schule am Mainbogen bringen Schüler und Bildungspaten zusammen. Kind und Bildungspate treffen sich in den Räumen der Schulen und beginnen da ihren „Deutschkursus“. Dabei sind in der Regel immer zwei Bildungspate-Schüler-Gespanne in einem Raum. Diese Förderung beginnt direkt nach der offiziellen Unterrichtsstunde.

Man beginnt, miteinander zu sprechen, erarbeitet einen Wortschatz und liest gemeinsam einfache Texte mit vorhandenem Übungsmaterial. Je nach Wissensstand der Kinder lesen die ehrenamtlichen Bildungspaten mit den Kindern und schreiben kleine Diktate. Anhand des vorhandenen Übungsmaterials soll das Gelernte dann auch nacherzählt werden.

Nun gibt es Kinder, die die deutsche Sprache überhaupt nicht sprechen. Sie bekommen dann bevorzugt Bilderbücher oder Puzzlespiele. Diese Unterrichtsart ermöglicht eine individuelle Förderung für Kinder, die Startschwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben.

Die Geduld der Bildungspaten ist beeindruckend. Viele Kinder kommen aus Kriegsgebieten mit allen damit verbundenen psychischen und physischen Problemen. Dass ihre Paten durchweg das Rentenalter erreicht haben, ist sicherlich ein Vorteil. Ihre ausgleichende Ruhe überträgt sich auch auf die Kinder.

Eine schöne Geste kam von Somanja aus Afghanistan und Namash aus Indien, die beide von Helga Rautenberg unterrichtet wurden. „Es war eine schöne und sehr lehrreiche Zeit, die wir mit Helga hatten. Sie hat uns dabei geholfen, Deutsch zu lernen und Deutschland kennenzulernen. Sie ist unsere Freundin geworden, wir sind ihr sehr dankbar, für das, was sie für uns getan hat“, lautete das Lob von den beiden, die dabei sind ihr Abitur zu machen.

Die Bildungspaten suchen Unterstützung. Wer sich der Initiative anschließen will, findet unter bildungspaten-fechenheim.de Infos dazu.