Initiative sucht dringend weitere Mitstreiter Janine Wissler bei den Bildungspaten Fechenheim

Die Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeisterkandidatin Janine Wissler (Mitte) informierte sich über die Arbeit der Bildungspaten Fechenheim. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Die Bildungspaten Fechenheim freuten sich über das Interesse, das die Landtagsabgeordnete Janine Wissler (Die Linke) an der Initiative zeigte. Sie besuchte gemeinsam mit Ortsbeiratsmitglied Stefan Klee (Die Linke) und Bernd Fahrenberg vom Riederwälder Verein „Kulturbeutel“ die Gruppe in ihrer „Schaltzentrale“, dem Café „Cult fee“.

Gabi Roth, Vorsitzende der Bildungspaten Fechenheim, umriss für die Gäste kurz die Idee hinter der Initiative, die 2012 gegründet und 2014 mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt geehrt wurde: „Kindern mit Migrationshintergrund – seien es Geflüchtete oder Zugezogene – fällt es oft schwer, die deutsche Sprache zu lernen. Deshalb geben wir jenen Kindern, die von der Schule am Mainbogen (vormals Heinrich-Kraft-Schule) und von der Konrad-Haenisch-Schule nominiert werden, ehrenamtlich zusätzlichen Deutschunterricht.“

Die Bildungspaten geben ehrenamtlich Deutschunterricht

36 Bildungspaten unterrichten insgesamt 44 Mädchen und Jungen, aber die Wartelisten seien lang. „Uns fehlen weitere Bildungspaten“, erklärte Roth. Die Bildungspaten stehen teilweise nicht mehr im Berufsleben, aber einige arbeiten noch. „Sie leisten diesen wichtigen Beitrag zur Integration in ihrer Freizeit“, betonte die Vorsitzende. Die ehrenamtlichen Lehrer kommen überwiegend aus Fechenheim und Bergen-Enkheim, „aber eine Kollegin kommt aus Nied mit der Straßenbahn hergefahren“, sagte Roth.

Die unterrichteten Kinder sind auf unterschiedlichen Leistungsniveaus

Die Kinder, die von den Bildungspaten unterrichtet werden, sind zwischen zehn und 16 Jahren alt und auf ganz unterschiedlichen Leistungsniveaus. „Von Alphabetisierung bis zur anspruchsvollen Grammatik ist alles drin“, erklärte die Vorsitzende. Unterrichtet werde nach dem Prinzip „eins-zu-eins-zu eins“, das bedeutet: Ein Bildungspate unterrichtet ein Kind eine Stunde lang. Mit im Raum – den die entsprechende Schule zur Verfügung stellt – ist ein weiteres Bildungspate-Kind-Gespann. Niemals würden Kinder alleine oder gar in Privaträumen unterrichtet, erläuterte Roth.

Janine Wissler lobt das Engagement der Bildungspaten

An die Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeisterkandidatin Janine Wissler hatten die Bildungspaten eine dringende Bitte. „Ein großes Problem ist, dass unsere Schüler ein Jahr eine Integrationsklasse besuchen und danach direkt ihrem Alter entsprechend in die Regelklasse kommen. Die meisten Kinder sind nach nur einem Jahr noch gar nicht so weit. Sie werden dort quasi ins kalte Wasser geworfen. Das ist ein Thema, das die Landesregierung angehen müsste“, appellierte Gabi Roth. Wissler konnte die Bedenken der Bildungspaten im Hinblick auf den Übergang von der Integrationsklasse zur Regelklasse gut nachvollziehen und berichtete, dass ihre Schwester als Sozialarbeiterin in einer Integrationsklasse tätig sei.

Wissler zeigte großes Interesse an der Arbeit der Bildungspaten und schnell entwickelte sich ein angeregtes Gespräch, bei dem die Bildungspaten anhand von Fallbeispielen berichteten, dass sie nicht nur die deutsche Sprache vermitteln, sondern auch deutsche kulturelle Gepflogenheiten.

Ein weiterer Aspekt, den die Initiative den Politikern gegenüber ansprach, war die Suche nach weiteren Bildungspaten, die händeringend gebraucht würden. Stefan Klee versprach, sich beim Arbeitskreis Fechenheimer Vereine für einen Stand der Bildungspaten beim 40. Fischerfest starkzumachen und Bernd Fahrenberg lud die Initiative zum Stadtteilfest am 5. Mai in den Riederwald ein, wo die Mitglieder die Werbetrommel für sich rühren könnten.

Wer bei den Bildungspaten mitmachen möchte, kann per E-Mail an Bildungspaten[at]arcor[dot]de Kontakt aufnehmen.