Schräger Vogel ermittelt im kriminellen Süppchen Peter Ripper liest aus seinem neuen Kriminalroman

Andy Sommer bringt mit Gitarre und Gesang Musik ins Lesevergnügen. Autor Peter Ripper hat derweil das Publikum mit Kostproben aus seinem neuen Krimi „Kalte Liebe, heißer Tod“ neugierig gemacht. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Mit „Kalte Liebe, heißer Tod“ hat der Fechenheimer Autor mit dem klangvollen Namen Peter Ripper seinen zehnten Kriminalroman abgeliefert. In diesem ermittelt der Ex-Knacki und sympathische Chaot Karlo Kölner wieder einmal in seiner ureigenen Art.

Bei Peter Rippers Lesung im Restaurant „Kastanie“ kamen sowohl Krimifans als auch Musikfreunde auf ihre Kosten, denn Andy Sommer unterhielt das Publikum mit Folk, Oldies und Rockballaden. Das neue Werk von Peter Ripper spielt dieses Mal fast ausschließlich in der Rhön, wo der Autor mittlerweile zu Hause ist. „Dort gibt es die Tradition des Hutzelfeuers“, erklärt Ripper. Dieses wird in den verschiedenen Ortschaften nach Fastnacht entfacht, um den Winter zu vertreiben. „Allerdings gibt es auch eine hässliche Tradition, nämlich, dass Spaßverderber aus den Nachbargemeinden das Feuer bereits einen Tag zu früh anzünden“, führt Ripper aus. Dies sei vor drei Jahren in Langenbieber so geschehen. „Da kam mir die Idee: Dabei könnte ja etwas passieren“, schildert Ripper die Ausgangssituation für seinen neuen Roman.

Prolog des Krimis  „Kalte Liebe, heißer Tod“ versetzt das Publikum in Hochspannung

Der Autor präsentierte den gebannt lauschenden Zuhörern als Lese-Kostprobe sogleich den Prolog seines Krimis: Jemand liegt gefesselt und geknebelt unter dem Brennmaterial eines Hutzelfeuers, das nun tatsächlich einen Tag zu früh in Brand gesteckt wird. Wer in diese schreckliche Lage geraten ist und warum, darüber lässt der Krimiautor sein Publikum im Dunkeln – es soll ja spannend bleiben.

Auf jeden Fall gibt es eine Leiche und Ungereimtheiten, welche die dortige Polizei beschäftigen. Und dann kommt auch noch Karlo Kölner ins Spiel. „Er ist ein schräger Vogel, hat Mist gebaut und saß deswegen auch schon im Knast. Er schlägt sich irgendwie durch’s Leben, ist aber kein schlechter Kerl“, beschreibt Ripper seine Hauptfigur, die sich im Lauf der Romanreihe auch weiterentwickelt hat. Während Karlo in den ersten Bänden beim ermittelnden Kommissar Gehring meistens selbst in Verdacht geriet, konsultiert der mittlerweile pensionierte und als Privatdetektiv arbeitende Polizist den „schrägen Vogel“, sobald er nicht mehr weiter weiß. „Dabei gerät Karlo oft in knifflige Situationen – oder wie Karlo es formulieren würde: Immer ist echt oft“, führt Ripper aus. Die Zutaten für das „kriminelle Süppchen“ sind dieses Mal eine Freundschaft, die in den Grundfesten erschüttert wird, die Gier nach Geld sowie eine einst heiße Liebe, die erkaltet ist und in Hass mündet.

Peter Ripper unterhält mit urkomischer Traumszene, die in Fechenheim spielt

Als literarische Appetithäppchen hatte Ripper Szenen herausgesucht, die Lust darauf machten, „Kalte Liebe, heißer Tod“ zu lesen. Von Karlos Streit mit Dauerfreundin Jeannette, der im Rauswurf und mit Karlos „Flucht“ in die Rhön endet, über den Plan einer verschlagenen Wirtin, die ihren Ehemann für eine Million Euro aus dem Weg geräumt wissen will, bis zu einer urkomischen Szene, die Ripper speziell für seine Fechenheimer Leser verfasst hat. Darin träumt Kommissar Gehring einen Traum, den nicht einmal Sigmund Freud hätte richtig deuten können. Ein Motorrad-Gespann, dem Wetter unangepasste Bekleidung und ein Fechenheimer Buchhändler in gewagtem Outfit sind dabei die Hauptakteure – die Lachmuskeln des Publikums hatten jedenfalls jede Menge zu tun.

Zum Schluss ließ Ripper noch einmal Spannung aufkommen und präsentierte Karlo im Gewissenskonflikt, nachdem ihm ein lukratives Angebot gemacht wurde. Karlos Entscheidung ließ der Verfasser natürlich offen – die Neugier der Krimifans war geweckt. Peter Rippers Idee, seine Lesungen gemeinsam mit seinem Bandkollegen von „Game Over“ Andy Sommer zu bestreiten, hat sich bestens bewährt. Das Publikum zollte den beiden Künstlern am Ende dicken Applaus.

Der Krimi von Peter Ripper „Kalte Liebe, heißer Tod“ ist unter anderem in der Fechenheimer Buchhandlung Bücher vor Ort sowie beim Verlag www.vogelfrei-verlag.de erhältlich.