Fußballerin Leonie Köster teilt Kochtüten an Kinder aus Bunt, gesund und lecker

Leonie Köster übergibt eine Kochtüte an Rabir.

Griesheim (jf) - Helle Aufregung herrscht an diesem Nachmittag auf dem Schulhof der Berthold-Otto-Schule: Die Profi-Fußballerin Leonie Köster von Eintracht Frankfurt ist zu Gast. Und es gibt für jedes Kind eine Kochtüte.

Sozialarbeiter Adrian Fast versucht, mit Mikrofon und mobilem Lautsprecher Ordnung zu schaffen. Tatsächlich wurde es leiser. Tina Ulmer von Ppura, dem Familienunternehmen, das 150 Kochtüten an die Kinder verschenkt, übernimmt die Moderation. „Das ist Leonie Köster, Profi-Fußballerin bei Eintracht Frankfurt. Ihr könnt sie fragen, was euch interessiert. Vielleicht möchte ja eine von euch später auch als Profi Fußball spielen?“ „Ich!“, „Ich!“, „Ich!“, lauten die Antworten der Kinder.

Köster lacht. Sie wurde 2001 in München geboren, begann mit vier Jahren Fußball zu spielen, war irgendwann das einzige Mädchen unter vielen Jungs. Dann kickte sie bei den B-Juniorinnen in der U17, wurde mit dem FC Bayern München 2017 Deutscher Meister. 2019 gewann sie den Titel in der U19 mit der zweiten Frauen-Mannschaft von Bayern München. Seit 2020 spielt sie bei Eintracht Frankfurt und damit in der ersten Frauen-Bundesliga.

„Frankfurt hat eine tolle Skyline, ich mag auch die Cafés in der Stadt“, sagt sie. „Fußballspielen macht Spaß, das muss es auch, sonst sollte man aufhören“, meint die junge Sportlerin, die auf dem Platz im Mittelfeld agiert, eher Tore vorbereitet als selbst schießt. Sie legt Wert auf eine gesunde Ernährung. „Gemüse ist echt lecker, wenn es gut zubereitet wird. Sogar leckerer als etwas Süßes“, wirbt die Fußballerin. Aber etwas Süßes dürfe man auch essen, nur eben nicht zu viel. Außerdem beantwortet Köster ihre Lieblingsfarbe mit Lila. Und erzählt, dass sie neben ihrer Profilaufbahn ein Journalismusstudium begonnen hat.

Nach der Fragerunde hilft sie bei der Ausgabe der Kochtüten. Jedes Kind, das eine Erlaubnis hat, darf sich außerdem mit der Fußballerin fotografieren lassen. „Das ist die dritte Aktion mit den Kochtüten“, erklärt Daniel Schröder, Regionalleiter der Arche Rhein-Main, „wir arbeiten seit drei Jahren mit dem italienischen Familienunternehmen Ppura zusammen.“

Die Arche, die 2010 auch in der Mainmetropole gegründet wurde, betreibt vier Einrichtungen in Frankfurt und sehe sich zunehmend vor Herausforderungen gestellt. Viele Kleinspender fielen weg, die Kosten seien gestiegen. Mit 30 Mitarbeitern kümmert sich die Arche wochentäglich um 160 Kinder und Jugendliche. „Wir suchen noch Menschen, die aus dem pädagogischen Bereich kommen und gut mit Kindern können“, fügt Daniel Schröder hinzu.

„Seit zwölf Jahren gibt es Ppura“, erläutert Tina Ulmer. Die Gründer der Pasta-Firma sind zwei Cousins, die etwas wie die Küche ihrer Mamas – gut und ehrlich – anbieten wollen. „Bio, natürlich, regional und saisonal sind unsere Maximen. Das war damals schwieriger, aber es hat sich etwas verändert im Denken und Bewusstsein der Menschen, inzwischen werden unsere Produkte gut nachgefragt“, erzählt Ulmer. Die Firma mit etwa 20 Mitarbeitern will mit solchen Aktionen etwas zurückgeben; „soziales Engagement ist uns wichtig“. Die Kochtüten enthalten alles für vier bis fünf Portionen Farfalle Tricolore mit Gemüse-Bolognese. Und es dauert nur 20 Minuten, bis alles fertig ist.