Kollege Filou: Ein Hund findet Zugang zur Seele der Menschen Auf diese Pfoten ist Verlass

Henrick Clausing mit seinem Kollegen Filou. Bild: Jeannette Faure

Frankfurt (jf) – „Wer hat einen Hund zuhause?“, fragt Henrick Clausing die 120 Kinder, die ins Zentrum Verkündigung gekommen sind. Viele heben ihre Hände. „Wer eine Katze?“ Das sind nicht so viele. „Wer möchte gerne ein Haustier haben?“ Nahezu alle. Das Buch „Auf diese Pfoten ist Verlass!“ von Clausing und Anna Becker ist vergangenes Jahr erschienen. Manchmal zieht der Autor – wie jetzt – mit seinem tierischen Kollegen Filou durchs Land und stellt das Buch vor. Das allerdings ist nur eine Seite von Clausing. Er hat einen zehnjährigen Sohn und eine zwölfjährige Tochter. Bei Sohn Bjarne wurde, als er eineinhalb Jahre alt war, ein Hirntumor festgestellt. „Zum Glück konnte er an einer Studie teilnehmen, das hat ihm das Leben gerettet“, sagt Clausing, der früher als Sänger mit Rockbands unterwegs war.

Irgendwann war das „wilde Leben“ vorbei, er machte eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, war als Sachgebietsleiter tätig. Clausing, mit Erfahrung als Moderator und Redner, ließ sich 2019 zum Trauerredner, 2021 zum Trauerbegleiter ausbilden. 2019 veränderte eine Pilgerreise sein Leben, er kündigte die Festanstellung, zog in einen ausgebauten Van, lebt minimalistisch. Die Verbindung zu seinen Kindern ist ihm wichtig. Vor drei Jahren kam Filou, ein Mischlingshund aus Italien, dazu. „Er war bereits ein ausgebildeter Trauerbegleithund. Das passt gut“, erzählt Clausing.

Auch Bjarne hat die Fellnase schnell ins Herz geschlossen. Filou spürt, wenn der Junge traurig ist. „Ich habe viel von meinem Sohn gelernt. Etwa, dass man das Leben annehmen muss, wie es ist“, sagt Clausing.

„Ich arbeite gerne mit Menschen, das mache ich auch in der Trauerbegleitung. Filou hilft und spürt genau, wo er gebraucht wird. Menschen lassen sich auf den Hund ein, oft ist er das Medium, um über Gefühle sprechen zu können, Trauer zu verarbeiten. Und Kinder übernehmen Verantwortung für ein Tier, das ist hilfreich. Der Hund ist ein Seelenöffner und Blitzableiter.“

Mehr als 100 Trauerreden hat Clausing vergangenes Jahr gehalten: „Das erfüllt mich mit Demut.“ Derzeit betreut er zehn Trauernde, auch Familien.

Mit seinem ersten Kinderbuch sammelt er neue Erfahrungen. „Es ist unglaublich, zu sehen, wie Kinder mit Filou umgehen. Mein vierpfotiger Kollege ist bei all dem Streicheln cool und gechillt“, lobt er Filou. Wie toll Hunde sind, zeigt er im Bilderbuch; es gibt tierische Hilfe bei der Personensuche, bei Lawinenabstürzen, in der Wasserrettung, bei der Polizei, in der Schule, als Diabetes-Warnhund, zur Begleitung von Blinden und Gehörlosen. Hunde können im Artenschutz helfen und sogar versteckte Handys aufspüren. Wichtigstes Organ ist ihre Supernase. Das Buch hat 34 Seiten und ist ab fünf Jahren geeignet, hat die ISBN 978-3-407-75748-7 und kostet 16 Euro.

Die Kinder haben den Saal verlassen, wer wollte, durfte Filou streicheln: „Am besten auf dem Rücken, denn vorne hat er Zähne, hinten könnte er müffeln.“

Weitere Infos gibt’s online auf henrickclausing.de. Das Frankfurter WochenBlatt verlost dreimal Clausings Buch sowie eine Lesung für Kinder in der Grundschule oder Bibliothek. Es werden nur ein Raum, ein Beamer und eine Leinwand gebraucht. Wer gewinnen möchte, schreibt bis Donnerstag, 21. März, zehn Uhr, eine Mail mit Adresse, Telefonnummer und entweder dem Betreff „Filou Lesung“ oder „Filou Buch“ an gewinn@frank furter-wochenbla tt.de. Gewinner bekommen Bescheid. Der Verlag beachtet bei der Speicherung und Verwendung der Daten die einschlägigen datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Die Daten werden nur für die Zwecke des Gewinnspieles erhoben und verarbeitet, nicht an Dritte weitergegeben.