MAK konserviert bedeutende Designmodelle Von Idee zu Produkt

Bedeutende Designmodelle werden am Museum Angewandte Kunst konserviert. Foto: Günzel/Rademacher/Museum Angewandte Kunst/p

Sachsenhausen (red) – Die Wüstenrot Stiftung fördert ein Projekt präventiver Konservierung bedeutender Designmodelle am Museum Angewandte Kunst (MAK). Die Modelle stammen aus der Designabteilung der Braun GmbH und wurden in deren werkseigener Modellwerkstatt als Unikate in den Jahren zwischen 1955 und 1995 hergestellt. Eine ausgebildete Restauratorin mit Schwerpunkt auf Kunststoffe und Kompositobjekte widmet sich nun diesem einzigartigen Bestand. Sie entwickelt Lagerungskonzepte und initiiert erste notwendige Restaurierungsmaßnahmen.

Das Museum Angewandte Kunst beherbergt neben Objekten Europäischen und Außereuropäischen Kunsthandwerks und Kunstgewerbes seit Beginn der 1990er Jahre eine Designsammlung. Diese umfasst auch 2250 Entwurfsmodelle, die von bedeutenden Designern wie Dieter Rams, Dietrich Lubs, Robert Oberheim, Jürgen Greubel oder Gerd Alfred Müller entworfen wurden. Als Wegmarken zwischen der ersten Idee und dem industriell gefertigten Serienprodukt machen Designmodelle wichtige Entscheidungen innerhalb des Entwurfsprozesses nachvollziehbar. Die Unikate sind aus Materialien wie Metall, Papier, Karton, Holz und verschiedenen Kunststofftypen gefertigt, die sich in ihren konservatorischen und präventiven Anforderungen stark unterscheiden.

Prototypen und Modelle gehören nicht selbstverständlich zur Sammeltätigkeit eines Kunst- und Designmuseums. Daher stellt dieses außergewöhnliche Konvolut einen einmaligen Bestand dar. Beherbergt werden unter anderem das Modell einer Nizo-Kamera von Robert Oberheim und das einer Kaffeemaschine von Dieter Rams und Jürgen Greubel beide aus dem Jahr 1970, das Modell eines Radioweckers von 1982 mit Tapefunktion von Dieter Lubs oder das Modell eines tragbaren Fernsehgerätes von 1962, das Dieter Rams entwickelte, dessen funktionierendes Zielgerät aber nie in Produktion ging.