Sharone Lifshitz’ Eltern sind beide älter als 80 Jahre. Sie waren Gründungsmitglieder des Kibbuz (Kollektivsiedlung) Nir Oz, in dem sie leben. Sie setzten sich ihr Leben lang für Frieden in der Region ein und organisierten Krankenfahrten von Patienten aus dem Gaza-Streifen zu Ärzten in Israel. Im Jüdischen Museum am Bertha-Pappenheim-Platz ist derzeit Lifshitz’ Film „The Line and the Circle“ über den Kibbuz Nir Oz zu sehen. In ihrer bewegenden Rede beim Empfang im Limpurgsaal las Lifshitz die Namen der Menschen aus dem Kibbuz vor, die sich noch immer in den Händen der Hamas befinden. Sie nannte sie „mein Bruder, meine Schwester, meine Tochter, mein Sohn, meine Mutter, mein Vater“. Es werde, sollten sie alle lebend zurückkehren, nicht mehr so sein können wie früher. Zuletzt seien 40 neue Gräber im Kibbuz ausgehoben worden. Und dennoch, so berichtete Lifshitz, habe ihre Mutter nach der Befreiung aus der Geiselhaft gesagt: „Wir müssen in Frieden leben mit unseren Nachbarn.“ Als sie beim Angriff in den Schutzraum des Kibbuz gegangen seien, seien ihre Gedanken auch bei den Kindern in Gaza gewesen, die keine Schutzräume haben. „Wichtig ist eine Vereinbarung, damit die Menschen sich sicher fühlen. Die meisten in Israel und Gaza wollen das.“