Fahrgastbeiräte plädieren bei Tagung für Erhalt des Deutschlandtickets Offener Brief an Verkehrsminister

Kristine Schaal, Kai Werner und Karin Ruf (von links) vertraten den Fahrgastbeirat Frankfurt. Bild: Traffiq Frankfurt, Klaus Linek/p

Halle (red) – An der Tagung des bundesweiten Netzwerks der Fahrgastbeiräte in Halle (Saale), nahm auch das Sprecherteam des Frankfurter Fahrgastbeirats teil; das sind Karin Ruf, Kristine Schaal und Kai Werner. Immerhin geht das inzwischen fest etablierte Treffen auf eine Frankfurter Initiative aus dem Jahr 2015 zurück.

Mit Kristine Schaal, die die erfolgreiche Bilanz der Netzwerkarbeit des zurückliegenden Jahres zog, ist Frankfurt auch prominent im Organisationsteam des Netzwerks vertreten. Die Teilnehmenden aus der Mainmetropole teilen die Sorge des gesamten Gremiums über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets.

„Wir sind stolz, Gastgeber der diesjährigen Jahrestagung gewesen zu sein und begeistert, wie viel Zuspruch die Tagung erfahren hat. Fast 60 Teilnehmende durften wir begrüßen“, sagt Vinzenz Schwarz, Vorstand der Halleschen Verkehrs-AG. Auf die Frage, was eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Fahrgastbeirat und Verkehrsunternehmen ausmache, waren sich Schwarz und Achim Berkes, Vorsitzender des Fahrgastbeirats Halle, einig: „Es hängt von den handelnden Personen und ihrer Bereitschaft zum Kompromiss ab.“

Die diesjährige Tagung war deutlich von der Sorge über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets geprägt. Einstimmig verabschiedeten die fast 60 Teilnehmenden eine Resolution, mit der sie sich in einem offenen Brief an die Verkehrsminister des Bundes und der Länder wenden: „Aufgrund aktuellen politischen Situation sorgen sich die Fahrgastbeiräte, dass das Deutschlandticket scheitert. Wir fordern im Namen der Fahrgäste deshalb alle politischen Entscheidungsträger auf, die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um das Deutschlandticket auch langfristig zu sichern.“

Über personelle Veränderungen im Organisationsteam des Netzwerks informierte Kristine Schaal, Fahrgastbeirat Frankfurt. Matthias Lieb, bisheriger Vorsitzender des Fahrgastbeirats Baden-Württemberg, beendet seine Tätigkeit im Netzwerk, da er einen Beratervertrag mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg als Sonderbeauftragter für fahrgastorientierte Qualität im Schienenpersonennahverkehr geschlossen hat. Lieb hatte wesentlich zum Aufbau des bundesweiten Netzwerks beigetragen. Als sein Nachfolger im Organisationsteam wurde Gerald List gewählt. List ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Hamburger Fahrgastbeirats, der die Jahrestagung 2022 ausgerichtet hatte.