Otto-Hahn-Schüler haben sich in Ausstellung mit 9. November beschäftigt Geschichte erfahren und reflektieren

In einer multimedialen Ausstellung haben die Schüler ihre Ergebnisse zu verschiedenen geschichtsträchtigen Ereignissen rund um den 9. November wie der Reichskristallnacht 1938 zusammengetragen. Bild: Zöllner

Nieder-Eschbach (iz) – Der 9. November ist für Deutschland in vielerlei Hinsicht ein geschichtsträchtiger und facettenreicher Tag. Die historischen Ereignisse in Deutschland zu diesem Tag sind nie aktueller gewesen als jetzt. In der Otto-Hahn-Schule haben sich die Neunt- und Zehntklässler sowie der Geschichtsleistungskurs der Jahrgangsstufe 13 mit historischen Ereignissen zu diesem Datum auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse in einer schulinternen Ausstellung zusammengetragen, die eine Woche lang dort zu sehen war.

Zur Vernissage waren unter anderem Mitglieder des Ortsbeirates und des Heimatvereins anwesend. „Wir haben mit dem Heimatverein zuletzt unter anderem bei den Stolpersteinen zusammengearbeitet, für die wir eine Patenschaft haben. Die erste Ausstellung zum 9. November hatten wir 2015“, berichtet Olaf Reisinger, Fachbereichsleiter für Gesellschaftswissenschaften an der Otto-Hahn-Schule. Der Fokus lag in den vergangenen Jahren beispielsweise auf den europäischen Wendepunkten oder etwa lokalhistorisch auf Frankfurt selbst.

In diesem Jahr haben sich die Schüler mit dem 9. November 1799 auseinandergesetzt, als Napoleon an die Macht kam. Des Weiteren mit dem 9. November 1848, als Robert Blum erschossen wurde und es einen Wendepunkt in der europäischen Revolution gab. Der 9. November 1918 ist ebenso vertreten mit dem Ende des Kaiserreiches in Deutschland sowie dem Ende des Ersten Weltkrieges. Mit der Reichskristallnacht am 9. November beziehungsweise dem Weg dahin beschäftigte sich der Geschichtsleistungskurs. Um eben nicht die üblichen Plakate zu hängen, sind die Schüler andere, multimediale Wege gegangen. Mit Tablets und Kopfhörern wird für Schüler und Besucher die Geschichte mit gesprochenen Texten „erlebbarer“.

Der Geschichtsleistungskurs befestigte beispielsweise ein „Gedankenkarussell“ an der Decke, mit Zitaten von Opfern und Tätern wie: „In der Luft lag immer der Geruch von verbranntem Menschenfleisch.“ Parallel dazu erstellten sie eine Internetseite, die indes nur schulintern betrachtet werden kann. Die Oberstufe besuchte im Vorfeld das einstige Konzentrationslager Buchenwald. >>weiterlesen auf Seite 2

„Man merkt schon, dass die Schüler durch solche Erlebnisse die Geschichte reflektieren und sie sich verankert“, stellte Geschichtslehrer Daniel Scharfenberger fest. „Gerade, wenn man die aktuelle Landtagswahl betrachtet oder auch die nationale und internationale Situation, rückt das den 9. November noch mehr in den Fokus“, sagte Dirk Kapfenberger, stellvertretender Schulleiter. „Als Geschichtslehrer vermittelt man das historische Wissen, in der Hoffnung, dass die Schüler Lehren aus der Vergangenheit ziehen und sich bestimmte Ereignisse nicht wiederholen.“ Die Klammer der Ausstellung seien Werte wie Demokratie und Freiheit, sagte Reisinger. „Die Besucher haben die Möglichkeit, aktiv die Ausstellung zu erleben, in dem sie selbst kommentieren, Videos anschauen und Ähnliches. Im vergangenen Jahr hatten wie unter anderem ein begehbares Stasigefängnis und einen Stacheldrahtzaun, was sich eingeprägt hat“, berichtete er.