Ausstellung im Museum Schloss Steinheim zum Archäologie-Jahr „Keltenland“ Imposante Zeugnisse der Kelten

Eines der Exponate: Keltische Kunst auf einer Bronzekanne vom Glauberg. Foto: pavel odvody/pm

Hanau-Steinheim – Kürzlich hat das erste große hessische Archäologie-Jahr „Kelten Land Hessen – Archäologische Spuren im Herzen Europas“ begonnen. Im Museum Schloss Steinheim startet begleitend hierzu am 26. März die Wanderausstellung „Mit dem Spaten ins Feld – keltische Fundgeschichten in unserer Region“, teilt die Stadt Hanau mit.

Die Ausstellung entstand in einer Kooperation zwischen Museumsleuten und Denkmalpflegern aus der Stadt Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Kreis Offenbach. Erstmalig zusammen gezeigte Funde aus keltischen Gräbern der Region repräsentieren verschiedene Bestattungsrituale. Den Spannungsbogen zwischen der Freude über die Funde aus der Heimat und der routinierten Arbeit der Denkmalschutzbehörden reflektieren deren facettenreiche Fundgeschichten. So strömten in den 1960er und 1980er Jahre unzählige begeisterte Menschen mit Spaten und Picknickkorb zur Himmelfahrtsgrabung ins Feld. Solche Events trugen sehr zum Renommee der Archäologie bei.

Einen anderen Aspekt zeigen die heutigen Grabungsrichtlinien. Denn aus einer wissenschaftlich geleiteten Grabung resultiert der größere Erkenntnisgewinn, wie der Fund eines Baumsarges der Latènezeit aus Niederdorfelden eindrucksvoll zeigt. Durch fachgerechte Bergung und naturwissenschaftliche Analysen konnte ein mehrphasiges Bestattungsritual nachgewiesen werden. Ein umfangreiches didaktisches Angebot begleitet die Ausstellung, welche nacheinander im Museum Schloss Steinheim, im Forum Kreishaus Gelnhausen und dem Historischen Museum Dietzenbach zu sehen sein wird.

Ab sofort ist der Begleitband zum Archäologie-Jahr im Buchhandel und in den Shops der teilnehmenden neun Museen erhältlich. Insgesamt 39 Autoren aus Denkmalpflege, Museum und Forschung laden auf 252 Seiten zu einer spannenden Entdeckungsreise zu den Kelten und ihren Nachbarn in Hessen ein. Mit informativen wie spannenden Texten und 325 hervorragenden Abbildungen von Ausgrabungen, herausragenden Fundobjekten und markanten Geländedenkmälern geben sie einen Überblick auf den Stand der Forschung zu einem bedeutenden Zeitabschnitt der hessischen Geschichte.

„Grundlage des Begleitbandes ist eine Fülle aktueller Ausgrabungen und Forschungen, die das Wissen über die Eisenzeit zwischen 800 v. Chr. bis zur Zeitenwende ungemein bereichert haben. „Seit der Entdeckung der keltischen Prunkgräber und der lebensgroßen Statue am Glauberg sind zahlreiche neue Fundstätten in ganz Hessen hinzugekommen. Kostbare Objekte aus Gold und Bronze, Alltagsgegenstände wie Keramikgefäße und Werkzeuge aus Holz und Eisen sowie Waffen, Schmuck und Münzen erlauben uns heute viel detailliertere Kenntnisse über die Kelten“, erklärt Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt und Mitherausgeber. „Mehr als je zuvor können wir nun die einschneidenden Veränderungen dieser Zeit verstehen: den tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel, die Entstehung großer Zentralsiedlungen, bahnbrechende Innovationen und die intensive Nutzung natürlicher Ressourcen.“

Der Begleitband macht diesen Wandel für Leser sichtbar und zeichnet ein faszinierendes Bild von den sozialen Strukturen der Kelten, ihren Glaubensvorstellungen, Handelsverbindungen sowie technologischen und künstlerischen Fähigkeiten.

Weitere Informationen und Termine rund um die Kelten-Ausstellung finden sich auf museen-hanau.de. Das Museum Steinheim in der Schlossstraße ist samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
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