Neues „Flaggschiff“ der Feuerwehr Nidderau Eine Drohne gehört zur Ausstattung

Schlüsselübergabe von Bürgermeister Andreas Bär (rechts) für das neue Einsatzleitfahrzeug der Nidderauer Feuerwehr an Torsten Seifried und Christoph Leidner (von links). Bild: thomas seifert

Nidderau – Fünf Mitglieder einer Planungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Nidderau haben rund „300 Stunden zusammengesessen, ungefähr 100 Mails verfasst und unzählige Telefonate geführt, um einen 64-seitigen Leistungskatalog für das neue Einsatzleitfahrzeug (ELW1) zu erstellen“, blickte der Wehrführer von Heldenbergen, Torsten Seifried, auf drei spannende Jahre zurück. Kürzlich wurde das neue „Flaggschiff“ der Floriansjünger mit einem großen Bahnhof offiziell in Dienst gestellt.

Mit dem ELW1 besitzt die Nidderauer Feuerwehr jetzt mit dem Standort Heldenbergen eine „fahrbare Kommando-, Einsatz- und Koordinationszentrale, die mit modernster Technik ausgestattet ist und vor allem bei gravierenden Ereignissen zum Einsatz kommt“, umriss der Wehrführer das Einsatzgebiet. Das neue Fahrzeug dient zur Koordination der einzelnen Abteilungen der fünf Wehren ebenso wie zur Kommunikation mit der Einsatzleitzentrale des Kreises in Gelnhausen und mit ELWs von anderen Wehren, führte Seifried bei seiner Begrüßung aus.

Stadtbrandinspektor Christopher Leidner erinnerte daran, dass das alte Fahrzeug bereits 24 Jahre auf dem Buckel hatte und technisch längst nicht mehr auf dem notwendigen Stand war. Und obwohl die Kosten von 210 000 Euro, die vom Land mit 32 000 Euro und dem Kreis mit 4500 Euro bezuschusst wurden, höher waren als erwartet, sei das ELW1 „kein teures technisches Spielzeug“ für die Wehr, sondern eine sinnvolle, weil der Sicherheit dienende Anschaffung, für die er der Stadt und den Parlamentariern dankte.

Kreisbrandinspektor Markus Busanni verwies in seinem Grußwort auf die „unabdingbare Fachexpertise der Kameradinnen und Kameraden in der Planungsgruppe, ohne die das ELW1 nicht so ausgestattet wäre, wie es nun ist“. Denn die Einsatzkräfte vor Ort wüssten immer noch am besten, mit welchen Gefahrensituationen zu rechnen und welche Ausrüstung zur Gefahrenabwendung notwendig sei.

Als Landratstellvertreter beglückwünschte Kreisausschussmitglied Uwe Häuser die Wehr zur Anschaffung des ELW, das ein Mosaikstein für die Sicherheit der Bürger sei, was Staatssekretär Christoph Degen nur unterstreichen konnte. Bevor Bürgermeister Andreas Bär offiziell den Schlüssel des neuen Fahrzeugs an Christoph Leidner und Torsten Seifried übergab, lobte er die Arbeit der Planungsgruppe, die in Abstimmung mit der Verwaltung sehr gute Arbeit geleistet habe. „Das Ergebnis dieser Kooperation können Sie gleich besichtigen“, forderte er die Besucher der Veranstaltung auf. Es sei Tradition in Nidderau, dass die Politik die Feuerwehren technisch gut ausstatte, damit diese im Ernstfall auch gute und sichere Arbeit leisten können. „An dieser Tradition werden wir festhalten“, versprach der Rathauschef. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das ELW1 auch nach Jahren nur wenige Kilometer auf dem Tacho habe, denn das bedeute, das es wenige gefährliche Großeinsätze gegeben habe, wo das Fahrzeug gebraucht worden sei.

Für die technikinteressierten Besucher gab es dann von kundigen Wehrleuten eingehende Erläuterungen zu dem MAN TGE mit 140 PS und einem Achtgang-Automatikgetriebe. Der für maximal vier Personen konzipierte Einsatzleitwagen ist mit umfassender Funktechnik, zwei vollwertigen EDV-Arbeitsplätzen sowie im Bedarfsfall zwei weiteren mobilen Rechnerplätzen ausgestattet. Eine Telefonanlage mit vier DECT-Anschlüssen sowie weitere feuerwehrrelevante Technik sind verbaut und die EDV-Systeme mit aktueller Software ausgestattet, mit der eine Vielzahl von Informationen über das Einsatzobjekt abgerufen werden können. Zusätzlich führt das ELW1 Gas-Messgeräte, eine Drohne, ein Tablet zur Führungsunterstützung, ein mobiles Whiteboard und weitere Hilfsmittel mit sich.
 tse

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