Axel Gallun stellt im Kunstraum Erlensee aus / Zu sehen bis 3. Oktober Hommage an die Weiblichkeit

Axel Gallun mit seiner Skulptur „Nautilus“. Im Hintergrund links ist die Acrylmalerei mit dem Titel „Jägerin“ zu sehen. Bild: Andrea Pauly

Erlensee – Auf die Frage, was seine favorisierten Sujets seien, kommt Axel Galluns Antwort schnell und unkompliziert. „Das Thema Weiblichkeit hat mich schon immer in meiner Kunst interessiert“, sagt der Büdinger Künstler, als wir ihn beim Aufbau seiner aktuellen Ausstellung im Kunstraum Erlensee zum Gespräch treffen. Unter dem Titel „Schöne Fremde…“ zeigt er hier noch bis Anfang Oktober inspirierend farbenprächtige und oft geheimnisvoll anmutende Bilder und Objekte, die jedes für sich eine eigene Geschichte zu erzählen scheinen.

Sabine Pabst und ihre Kolleginnen vom Verein Kunstraum Erlensee freuen sich nach eigener Aussage, den vielschichtigen Künstler für diese Ausstellung gewonnen zu haben. Denn Axel Gallun ist ein weit über die regionalen Grenzen bekannter Kunstschaffender. Der 1952 geborene Maler, Bildhauer und Grafiker hat ein Studium der Freien Grafik, des Stein- und Kupferdrucks an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach abgeschlossen. Er lebt und arbeitet seit jeher in Büdingen. Zu seinem Repertoire gehören neben Malereien, die für ihn typischen Bildobjekte sowie Großplastiken und Bühnenbilder, die er seit über 25 Jahren für das Ortenberger Kindertheater „mimikri“ mit viel Fantasie und technischem Know-how fertigt. Auch im öffentlichen Raum ist seine Kunst vertreten, so unter anderem der Froschbrunnen in der Büdinger Altstadt, der Keltenkreisel in Glauberg, die Kreisbahnen vor der Willi-Zinnkann-Halle in Büdingen und seit Kurzem das Storchennest im Limespark in Erlensee. 2016 wurde Axel Gallun mit dem Wetterauer Kulturpreis ausgezeichnet.

Der Künstler experimentiert gerne mit allen möglichen Materialien, zu denen Holz (darunter alte Fundstücke), Leder und feingemörserte Erde gehören. Ansonsten malt er in Acryl, nutzt Mischtechniken und Blattsilber oder mal Wasserfarben, wie eine Reihe kleinformatiger Arbeiten belegt, die ebenfalls in Erlensee zu sehen sind.

Auch ganz unterschiedliche Stiftarten kommen zum Einsatz. „Denn ich kam ursprünglich vom Zeichnen zur Malerei. Ich habe früher viel schwarz-weiß gezeichnet. Vom Stil her habe ich zuerst hauptsächlich naturalistisch gemalt. Doch schon bald wurden meine Werke immer abstrahierter“, berichtet Gallun. Darüber hinaus hat der Vater von drei erwachsenen Töchtern den Werkstoff Cortenstahl als Ausdrucksmittel für sich gefunden.

Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten in Mischtechniken beinhalten oftmals abstrahierte Frauenakte, bei denen Kreise und Dreiecke nicht nur geometrische Formen darstellen. Stilisierte Flora, Pfeile als Symbole für die Männlichkeit, Insekten und Federn ergänzen als weitere Motive die atmosphärisch beeindruckenden Bilder.

Auch Calluns dreidimensionale Werke sind symbolgeladen, wie die „Nautilus“, eine mannshohe Skulptur aus Kupfer und Blattgold. „Alles in allem sind meine hier gezeigten Arbeiten eine einzige Hommage an die Weiblichkeit und im weiteren Sinne damit an das Leben selbst“, fasst Axel Gallun zusammen.

Die Gastausstellung „Schöne Fremde...“ mit Werken von Axel Gallun im Kunstraum Erlensee, Friedrich-Ebert-Straße 7, ist noch bis 3. Oktober, jeweils samstags in der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr, geöffnet. Der Künstler ist zu den Terminen anwesend.

Von Andrea Pauly