Thomas Sliwka tritt zur Bürgermeisterwahl an

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(Bruchköbel/pm/jgd) – Nachdem der BK in seiner letzten Ausgabe über den gezielten Versuch berichtet hatte, die CDU-Fraktion in der Frage der Zustimmung zum Ergebnis der Verhandlungen mit Baufirmen noch einmal auf den letzten Metern zu verunsichern und zu spalten, ging nun, innerhalb von nur zwei Tagen, alles ganz schnell:

CDU-Fraktionssprecher Thomas Sliwka stellte Ende letzter Woche seine Zustimmung zum Sitzungstermin Ende Juni in Aussicht. Noch im BK-Interview Ende Mai hatte er geäußert, man habe noch genügend Zeit, „in aller Ruhe alle Interessen abzuarbeiten“, und wollte erst „auch noch die Stimmung der Mitbürgerinnen und Mitbürger abrufen“ - deutliches Indiz für die damalige Absicht, das Thema bis nach den Sommerferien und damit in den Bürgermeisterwahlkampf hinein zu schieben.

Und parallel dazu hat Sliwka nun auch eine andere Vakanz geklärt: „Ich möchte Bürgermeister von Bruchköbel werden“, teilte er am Samstag vergangener Woche in einer Pressemeldung mit. Auch dies war bis zum BK-Bericht noch offen gehalten worden. Sliwka war vor einigen Wochen bei der internen Kandidatenkür der CDU durchgefallen, war dem inzwischen offiziell ausgerufenen CDU-Kandidaten Daniel Weber knapp unterlegen. Als Chef des CDU-Stadtverbandes und CDU-Fraktionsführer hatte Sliwka eigentlich seine eigene Ernennung zum Kandidaten erwartet. Offenbar will er nun, zumindest für die Zeit seiner Kandidatur, aus der CDU austreten und „frei“ ins Rennen gehen: „Die durchgängig positive Rückmeldung und Ermunterung aus der Bevölkerung, sowie der starke Rückhalt meiner Fraktion und den Vorstandsmitgliedern hat mich motiviert, als freier Kandidat anzutreten“, so Sliwka in seiner persönlichen Meldung. „Bruchköbel leben, gestalten und verantworten“ sei sein Leitmotiv. Diese Maxime stehe für einen kommunikativen und ehrlichen Führungsanspruch, der dazu beitrage, dass Bruchköbel das Siegel „Da will ich leben“ auch zu Recht tragen könne, so Sliwka. Er betont auch: „Ich stelle stets die Lösung der offenen Aufgabenstellungen um das Neubauprojekt der Neuen Mitte unserer Stadt in den Vordergrund.“

Seit Anfang Juni sei man hier einen bedeuteten Schritt weitergekommen. Verbindliche Zahlen und eine machbare Finanzierung des Stadthauses sowie der Tiefgarage wurden zur finalen Entscheidung vorgelegt. „Der Umsetzung unseres Beschlusses vom Frühjahr 2018 stand nichts mehr im Weg“, so der frischgebackene Kandidat. „Die Unterstellung, meine Position als Fraktionsvorsitzender oder als Vorsitzender der CDU Bruchköbel dazu zu missbrauchen, das Projekt Neue Mitte zu beschädigen oder für den Wahlkampf zu instrumentalisieren, war ein hoffnungslos naiver Versuch meine Person zu diskreditieren“, kritisiert Sliwka. „Vielmehr sehe ich mich in der Pflicht, als gewählter Bürgervertreter zu hinterfragen, ob diese Entscheidung eine richtige für unsere Stadt ist. Da ist es auch notwendig der Exekutive unbequem entgegenzutreten. Diese Verantwortung nehme ich gerne an. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Stadtplaner, auch getrieben durch konstruktive Kritik, eine machbare Lösung präsentieren konnten.“

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit werden darüber hinaus die Vereine sein – allein im sportlichen Sektor seien weit über 4.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger in Bruchköbel organisiert. „Hier findet Begegnung, hier findet Gesellschaft statt. Diese Ausprägung in der Stadt gilt es zu stärken und unter anderem dafür die notwendige und funktionierende Infrastruktur bereitzustellen. Als Bürgermeister von Bruchköbel möchte ich Motor und Gestalter für die Stadt sein. Wichtige Themen, die beim Bürger im Fokus stehen, müssen zeitnah gelöst werden. So darf zum Beispiel das historische Rathaus keine weiteren zehn Jahre leer stehen. Dafür Sorge zu tragen, sehe ich in meiner Verantwortung. In den kommenden Wochen bis zur Wahl im Oktober wird es genügend Zeit und Anlass geben, meine weiteren Zielsetzungen vorzustellen und zu thematisieren. Meine Kandidatur wird auf die Fortführung unser erfolgreichen Arbeit in der bestehenden Koalition keinen Einfluss haben.“