Umwelttag endet auf dem Bauhof 280 Helfer packen mit an

Auch junge Unterstützer waren fleißig unterwegs und füllten die bereit gestellten Container mit im Stadtgebiet gesammeltem Unrat. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Der Müll wird weniger! Das ist die eine gute Nachricht vom Bauhof. Die andere lautet: Mehr Vereine beteiligten sich am Umwelttag, und auch mehr Privatpersonen sind am Samstagmorgen zum Bauhof gekommen, um sich mit Handschuhen, Plastikbeuteln und Pickern ausstatten zu lassen.

Geldscheine in den Rodau-Auen

Jochen Roth, stellvertretender Leiter der städtischen Einrichtung, registrierte 280 Personen, die meisten aus 26 der 91 eingeladenen Vereine.

Mit dabei waren auch 15 junge, unbegleitete Flüchtlinge, die in einem Obertshausener Hotel untergebracht sind und einen der 26 Sammelbezirken übernahmen.

Siegfried Wilz ist Vorsitzende des Kleingärtnervereins Obertshausen und schon seit vielen Jahren an der Aktion beteiligt. Mit einem Dutzend Kameraden durchkämmt er alljährlich Wald und Wiesen rund um das Gelände am Rembrücker Weg – und auch dort sehe es heute besser aus als noch vor einigen Jahren, sagte der Gartenfreund.

Früher mussten sie aufpassen, dass sie nicht in Hundedreck treten, erzählte Gerhard Gloser. Heute, bemerkte der Kolpingbruder, lägen die Hinterlassenschaften in Plastikbeutel verpackt in der Landschaft.Spektakuläre Funde seien mittlerweile selten. Sebastian Leinweber, der als Trainer mit Kickern seiner Jugendmannschaft von Teutonia Hausen Abfälle sammelte, hat in den Rodau-Auen Geldscheine gefunden: Der Zehner sieht noch ganz gut aus, die Fünf-Euro-Note aber ist durchlöchert.

Eine andere Gruppe hat einen geöffneten Tresor ausgehoben – natürlich leer. „Am Anglerweiher finden wir öfter mal einen Geldschrank“, berichtet Roth. Sein Team umfasste am Samstagmorgen 30 Bedienstete, die mit zehn Fahrzeugen ein Einsatz waren, um die gefüllten Säcke und sperrige Stücke wie Fahrradfelgen und -gabeln, Auspuffanlagen und andere Autoteile einzuholen und auf dem Wertstoffhof in die richtigen Container zu sortieren.

Flachmänner und Verpackungsmüll

Die Zigarettenpackungen, von denen Lukas Garcia und seine Mannschaft eine Sammlung eröffnen könnten, kommen in den Restmüll. Die Jugendfeuerwehr Hausen durchstreifte das Gelände rund um die Grillhütte im Waldpark Ste. Geneviève des Bois, dort, wo das Rauchen verboten ist.

Im Hausener Norden klaubten auch Mitglieder der Turngesellschaft achtlos Weggeworfenes auf. Der Leichtathlet und Trainer Carsten Liebe zählt einen mobilen Grill und einen Einkaufskorb aus einem Supermarkt zu den „Erfolgen“ seiner Truppe. Und mehrere Wodkaflaschen. Trotzdem, „es ist sauberer geworden“, ist sich auch der Sportsmann sicher.

Flachmänner und Verpackungsmüll aus dem Schnellrestaurant liegen immer noch zuhauf in den Grünstreifen an der Bundesstraße, an Auf- und Abfahrten sowie am Monte-mare-Erlebnisbad. Und entlang der Umgehungsstraße, aber dort schickt Roth keine Gruppe hin, das wäre zu gefährlich. Zurück im Bauof an der Leipziger Straße wartete eine Stärkung auf die aktiven Bürger: Gulasch- und Gemüsesuppe standen in der Fahrzeughalle bereit, Limo und Bier. Das Treffen bei Speis und Trank führte Generationen und Vereine zusammen und ermöglichte einen Austausch unter den Müllmännern und -frauen für einen Tag über die Garniturtische hinweg.