Der Garten des Behindertenwohnheims wird neu angelegt Bald grünt und blüht es wieder

Mitarbeiter der Rodgauer Firma Perkin-Elmer haben den Spaten in die Hand genommen und bei der Gestaltung des Gartens des Behindertwohnheims geholfen. Foto: m

Obertshausen (m) - Bald soll es an der Waldschule wieder blühen. Der verwaiste Lehrgarten am Zaun zur Turngesellschaft soll wieder bepflanzt und gehegt werden, und zwar in einem gemeinsamen Projekt mit dem benachbarten Wohnverbund der Behindertenhilfe. Um den Boden wieder urbar zu machen, gewann der junge Förderverein der Anlage Mitarbeiter der Firma Perkin-Elmer aus Rodgau.

Sie sind sonst in der Instrumentellen Analytik tätig, produzieren Geräte, mit denen Wasserproben untersucht werden und bauen Messtechnik für die Medizin.

Einmal im Jahr aber verlässt die Belegschaft die Büros der Vertriebs- und Service-Gesellschaft in Jügesheim und unterstützen ehrenamtlich ein Projekt, erklärt Geschäftsführer Thomas Zecher.

Das machen weltweit rund 7000 Mitarbeiter aus allen Filialen des Unternehmens am „Impact-Day“. Das sei eine gute Abwechslung, und alle haben weniger E-Mails im Rechner!

Neun Kollegen hatten sich bei der Ehrenamtsagentur des Kreises in Dreieich gemeldet und sich für die Arbeit für Wohnheim und Waldschule entschieden. Zwei Männer installierten am Vormittag eine Holzbank rund um zwei Bäume vor dem Heim, sieben rackerten im Garten, vier weitere waren in einem Kindergarten in Alzenau tätig, renovierten Spielgeräte. „Etwa die Hälfte der Belegschaft konnte sich diesmal beteiligen“, informierte der Chef, vor allem die Außendienstler mussten verzichten.

Stefanie Moritz-Hagen, Zweite Vorsitzende des Vereins, hatte schon viele Ideen geboren, um die Bewohner mit anderen Obertshausenern in Kontakt zu bringen. Doch viele Vertreter der angesprochenen Vereine mussten abwinken, in ihren Reihen fehle die Bereitschaft für solche Aktionen. Den Vorschlag, den brachliegenden Schulgarten wieder zu beleben, griff Rektorin Elke John begeistert auf.

Im Frühjahr soll eine neue Arbeitsgemeinschaft unter Leitung der Lehrkräfte Franziska Müller und Carolin Knitsch für alle Jahrgangsstufen starten. Schulbetreiber Hoch-Tief konnte die Vorarbeiten nicht leisten, also sollten es Freiwillige tun.

Die Frauen und Männer aus Rodgau beseitigten zunächst den Wildwuchs, Tuja-Hecke ausgeschnitten werden, ebenso ein Apfelbaum und ein Blauregen.

In der Ecke soll ein Kompostplatz vorbereitet werden, eine Scheibe erhalten, damit die Besucher Würmer beobachten können.

Die Grasnabe rechts und links Beete bleibt als Rolly-Zufahrt, Mutterboden ist verteilt. Dank galt dem Bauhof, der Spaten, Rechen, Heckenschere, Spitzhacken und eine kleine Bodenfräse zur Verfügung stellte.

„Vor allem das Entfernen der Wurzeln war schwer“, resümierte Zecher, doch der Einsatz habe viel Freude bereitet.

Später sollen noch Hochbeete entstehen, eine Kräuterspirale gesetzt, Duftsträucher zum riechen und anfassen gepflanzt werden.

Das schaffte die Truppe an diesem Tag nicht mehr. Sie gönnten sich eine Pause mit Gegrilltem von Wohnheim-Mitarbeitern und Kuchen vom Kreis.

Zur Jahrtausendwende hatte Alois Kraus, der frühere Erste Stadtrat und Großvater von Schülern, den Garten initiiert. Geräte für Kinder und Erwachsene sind noch vorhanden. Nach der Ehrenamtsaktion suchen Schule und Förderverein nun weitere Sponsoren für die Ausstattung.