Stadt plant freitäglichen Wochenmarkt Neues Leben am Bahnhof

Bürgermeister Manuel Friedrich (Vierter von rechts) informiert über die Planungen zum Wochenmarkt. Bild: m

Obertshausen – Nach 20 Jahren soll dem Meininger Platz am Bahnhof Leben eingehaucht werden, und zwar mit einem Wochenmarkt. Am Samstag stellten Bürgermeister Manuel Friedrich (parteilos) und Sachbearbeiterin Miriam Wahl vor Ort den Stand der Planung vor. Zehn Frauen und Männer zeigten Interesse, davon niemand aus der direkten Nachbarschaft des künftigen Veranstaltungsorts.

Markttag ist ab dem 3. Mai immer freitags – außer an Feiertagen – und zwar von 14 bis 18 Uhr. Bislang liegen von fünf Standbetreibern feste Zusagen vor, zählte der Rathauschef auf: Geflügel Petersen, Feinkost Paradies Akdemir, A&O Frischeparadies mit Obst und Gemüse aus Hausen, Weinschoppen Kosancic und Informal-Foodclub, der spanische Spezialitäten anbietet dazu gehören auch warme Speisen zum Verzehr vor Ort.

Teilnehmerinnen kritisierten, dass keine regionalen Produkte angeboten werden. Sie fürchteten zudem, dass die Auswahl nicht die übliche Kundschaft eines Markts anspreche, die an den Ständen ihre Einkäufe erledige. Ihnen fehle ein Bäcker und ein Metzger. Entsprechende Einzelhändler hätten auf Nachfrage abgesagt, informierte Mitarbeiterin Miriam Wahl, „sie haben kein Personal, um einen Stand zu betreiben“, hieß es. Eine Alternative könnten mobile Verkaufsautomaten sein, lautete ein Vorschlag.
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Einige der genannten Beschicker lüden eher zum Verweilen ein, wie es das Konzept „After Work“ vorsehe: Am ersten Freitag im Monat soll der Platz bis 20 oder 21 Uhr geöffnet bleiben, um einen Getränke- und einen Essensstand erweitert werden. „Uns ist die Belebung des Platzes wichtig, das Ziel lautet, einen festen Treffpunkt zu schaffen“, unterstrich der Bürgermeister.

Er kündigte eine kleine Erweiterung des Platzes an, die voraussichtlich am Durchgang vom Meininger Platz zum Café Pur geschaffen wird. Außerdem wird ein Lagercontainer aufgestellt, neben dem Areal an der Auffahrrampe. Der Container soll eine Beklebung erhalten und so auf den Wochenmarkt und das After-Work-Programm hinweisen.

Auch die Infrastruktur am Ort wird verbessert, kündigte der Rathauschef an, die Stromkapazitäten erhöht. Dazu werde die Stadt neue Bänke anschaffen, später Stehtische und Biertischgarnituren bereitstellen. „Die Fläche wird durch Bauhof-Mitarbeitende vor der Eröffnung und wenn nötig nach dem Markt gereinigt“, informierte Friedrich. Die Kehrmaschine sei freitags und samstags sowieso im Einsatz. Müll werde von den Standinhabern selbst entsorgt.

Übermorgen werden im Ausschuss weitere Details besprochen. Die Runde an der S-Bahn regte an, die Öffnung zum „After Work“ zumindest im Sommer zu verlängern. Die Idee wurde gemeinsam mit dem Stadtmarketing-Verein (SMO) entwickelt. Die Stadt bewarb sich sehr kurzfristig im Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ des Landes Hessen und wurde ausgewählt. Für die Markt-Idee zahlt Wiesbaden 110 000 Euro, zehn Prozent der Investition muss die Kommune beisteuern.

„Die Arbeitswelt hat sich nach Corona gewandelt“, begründete der Bürgermeister den neuen Anlauf für einen Wochenmarkt. Viele seien im Home Office tätig und nutzen vielleicht die Gelegenheit, verstärkt in Obertshausen einzukaufen. Die Einkaufsmöglichkeit solle diesmal nicht wechselweise in den Stadtteilen laufen, sondern stets auf dem Meininger Platz. Als Veranstalter soll die Deutsche Marktgilde fungieren, erklärte der Verwaltungschef, schließlich seien auch die SMO-Mitglieder ehrenamtlich tätig. Die Gilde führe auch den Markt in Heusenstamm. Jetzt wird noch ein Marktmeister gesucht, ein Ansprechpartner vor Ort, der sich um die Ordnung auf dem Gelände kümmert. Interessierte für diesen Posten sowie weitere Händlerinnen und Händler können sich an Peter Keil von der Marktgilde melden.  m

Infos und Kontakt

Deutsche Marktgilde, Peter Keil, Frankfurter Straße 2, 63619 Bad Orb, z 02774 9143401, Mail an badorb[at]marktgilde[dot]de