Pfarrer Norbert Hofmann wirkt seit 30 Jahren in Obertshausen Ein Vermittler, der die Botschaft lebt

Weggefährten und Freunde zelebrierten das feierliche Hochamt, das anlässlich der 30-jährigen Tätigkeit von Pfarrer Norbert Hofmann in Obertshausen in der Kirche herz Jesu gefeiert wurde. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Es waren die Hausener Kollegen Pfarrer Hans Koch und sein damaliger Kaplan Thomas Groß, die ihm den Posten schmackhaft machten. Und tatsächlich hat es Norbert Hofmann bis heute nicht bereut, sich auf die Pfarrer-stelle für Herz Jesu und St. Thomas Morus beworben zu haben, im Gegenteil: Geht es nach ihm – und vielen Christen in der Stadt, wird Obertshausen seine erste und einzige Station als Pfarrer bleiben. Am Wochenende feierte er seine Ankunft am ersten Advent 1987.

Als Prediger im großen Festgottesdienst am Sonntag in Herz Jesu hatte sich der Jubilar einen Freund eingeladen, den Mainzer Prälaten Klaus Forster. Er sah die Stadt als „Seelsorge-Paradies“, nicht zuletzt dank des Engagements von Pfarrer Hofmann. Forster, zugleich Personaldezernent im Bistum, dankte ihm für den Dienst. „Er hat viel in Bewegung gebracht, zahlreiche Baumaßnahmen angestoßen und Menschen zusammenführt“.

In den drei Jahrzehnten habe er allein 45.000 Hausbesuche absolviert, jeden Tag vier, die Basilika von Grund auf saniert, Pfarrsaal und Kindergarten renoviert. „Sie wissen, was sie an ihm haben“, beglückwünschte er die Gemeinden. Eigentlich hätte er ihn längst versetzen müssen, „aber ich hab‘s erst gar nicht probiert“. Hofmanns Freude und Herzlichkeit biete immer Raum für Begegnung, lade ein und lasse keine Spur von Müdigkeit entdecken. Der Pfarrer wirke „stets jung und frisch, und das ist wunderschön“.

Pilgerchor aus Caravaca de la Cruz

An seiner Seite konzelebrierten der langjährige Hausener Pfarrer, Geistlicher Rat Hans-Jürgen König, der ehemalige Bieberer Seelsorger Hermann Rink, die ihn regelmäßig vertreten, und der spanische Priester Padre Francisco Garcia. Der Katholische Kirchenchor mit Lucia Herdt-Oechler, die Bläser Musici di Roma um Dietmar Schrod, die Band Resound und der Coro Rociero aus der befreundeten Heiligen Stadt Caravaca de la Cruz gestalteten den Gottesdienst mit ganz unterschiedlichen Musikstilen mit.

In den Fürbitten erinnerten Lektoren an fünf Jahre Freundschaft mit Caravaca. Die Christen beteten für die Katholische Jugend, die Messdiener und Sternsinger und gedachten der „sieben Werke der Barmherzigkeit“ in Obertshausen, die Kitas, Caritas, Malteser, Oase, Kolpingsfamilie mit Kinderkleiderkorb sowie der Pfarrer-Hofmann-Stiftung und dem Johannes-vom-Kreuz-Hilfswerk: „Die tun Menschen einfach gut, geben Kraft und Zuversicht“.

Spenden für Stiftung

Anlässlich seines Jubiläums erhielt Pfarrer Hofmann bereits Spenden in Höhe von rund 10.000 Euro für seine Stiftung, die zum Erhalt der Gotteshäuser beitragen soll. Der Jubilar dankte den vielen Gruppierungen in den Gemeinden und den „Hunderten ehrenamtliche Mitarbeiter“ für ihr Wirken. Carmen Lehmann gratulierte im Namen der Räte, sie schenkten Hofmann einen Flug-Gutschein für eine private Reise. Landrat Oliver Quilling lobte den „Seelsorger, der zuhört, Rat erteilt und Trost spendet, offen auf Menschen zugeht“. Hofmann sei „tief und fest im christlichen Wertekanon verankert“. Viele Menschen suchen Orientierung, „da braucht es Vermittler wie ihn, der die Botschaft lebt und aktiv gegensteuert, wenn Kirchen geschlossen werden“. Stadträtin Hildegard Knorr gratulierte wie Domkapitular auch auf Spanisch, Luis Galvez vom Vereinsring, Heinz-Jürgen Grab von der Kolpingfamilie und Vertreter vom Ritterorden „Der Greif“ überreichten Geschenke, der Pilgerchor aus Spanien entfaltete eine kostbare, gestickte Altardecke.

Hofmann erfuhr Lob, weil er den ersten Gesamt-Pfarrgemeinderat im Bistum gegründet hat, die Blutreliquie des heiligen Johannes Paul II. nach St. Thomas Morus holte und Motor für die Verschwisterung der Pfarreien mit Caravaca ist. Vier Tage begleitete er die Gäste aus Spanien, die er persönlich eingeladen hatte. Seine Laufbahn begann der Viernheimer nach Studium und Weihe als Kaplan in Budenheim in Rheinhessen, Münster bei Dieburg und Groß-Bußeck bei Gießen.