Leiter Markus Schikora kombinierte die engagierten Stimmen mit professionellen Musikerinnen und Musikern an Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass sowie Trompeten, Pauken und Orgel. Susanne Stierle und Frederic Schikora Tamarit übernahmen die Solo-Partien, die im zweiten Teil des „Messias“ die Aussagen in den Liedtexten in den Vordergrund stellen.
Schikora lud ein, die Ereignisse um Jesu Leiden und Auferstehung „durch die Brille der alten biblischen Texte zu erleben“. Die Worte des Propheten Jesaja und der Psalmisten „beweinen den Menschen, der sich alleine den mächtigen Großmäulern entgegenstellt und dafür abgestraft wird“, erläutert der Dirigent. Das Werk verbreite die „Hoffnung, dass dies nicht das letzte Wort ist, dass aus dem Untergang neues Leben entspringt“.
Die Botschaft wird vielstimmig und kraftvoll verbreitet. „Die Mächtigen toben gegen die Umkehrung der Dinge“, aber der „Chor aller Menschen“ antwortet, „zerreißt ihre Bande“. Das Halleluja gebe der Zuversicht Ausdruck, „dass am Ende alles gut wird“ und „Gott allmächtig regiert“, erläutert der Experte weiter. Der Chorleiter stellt den Bezug zur Gegenwart dar und fragt sich, „ob Gott nicht auch überwältigt ist von der Bosheit und Gedankenlosigkeit der Menschen, ob seine Tränen ausreichen, die Ungerechtigkeiten wegzuspülen?“
Ein Projekt wie Händels „Messias“ zu verwirklichen braucht viel Energie und Motivation, umso mehr noch angesichts der Einschränkungen, die den Akteuren die Corona-Regeln auferlegten. Nur wenig Zeit blieb zum Proben, die Beteiligten übten über Internetverbindungen zu Hause. Den Sängerinnen und Sänger mit der neuen Berufung im Namen gelang ein beachtliches Unterfangen bravourös.
Ein großes Publikum in dem Gotteshaus an der Gumbertseestraße dankte den aktiven Christen, die als Zugabe erneut das prächtige Halleluja mit den Zuhörern sangen. Eine wahre Freude in dunklen Zeiten.
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