Sie sind darauf geschult, einen kühlen Kopf zu bewahren und nach den gelernten Mustern vorzugehen. Vorschriften, Verfahrensanweisungen, Notfallpläne, routinierte Abläufe, alles das ist nötig, um das Unfallrisiko weitestgehend zu minimieren.
Leider kommt es trotzdem immer wieder zu Unfällen bei Einsätzen. Gerade bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz ist das Risiko besonders groß.
Gerät ein Kamerad unter Atemschutz in eine Notlage, ist es umso schwieriger für die Einsatzkräfte nicht in Panik auszubrechen. Die Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel, kurz ANTS ist eine speziell geschulte Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Rodgau, die in solchen Situationen eingreift und die Kameraden aus der Gefahrensituation holt.
Die Gruppe besteht aus Atemschutzgeräteträgern aller drei Standortfeuerwehren und trainiert zusätzlich zu den normalen Übungsabenden an zwei weiteren Abenden im Monat. So auch kürzlich, als die Gruppe in den Untergeschossen des Klärwerkes Weiskirchen übte. Der Übungsverantwortliche, Christopher Zilch, arbeitete ein Szenario aus, bei dem zwei Kameraden mit wenig Sauerstoff zwischen großen Triebwerksmaschinen bewegungslos lagen.
Erschwerte Bedingungen bei Bergung Verletzter
Mit verdunkelten Visieren und in voller Montur tastete sich die Staffel mit einem Blindenstock vor zu den Kameraden. Gemeinsam hoben sie einen der beiden Kameraden auf eine Schaufeltrage und trugen ihn aus dem engen Untergeschoss heraus.
Gerne übt die Feuerwehr in den verschiedensten Objekten im gesamten Stadtgebiet. Zum einen ist es für die Feuerwehrkräfte abwechslungsreich, zum anderen kennen sie sich aus, falls dort einmal ein Einsatz ist.
Neben Rodgau betreibt auch die Feuerwehr Langen bereits eine ANTS Gruppe.
Die Nachbarstädte Seligenstadt, Rödermark und Dietzenbach haben ihr Interesse an der Rodgauer Einheit bekundet. Personen die gerne bei der Freiwilligen Feuerwehr Rodgau mitmachen möchten, oder Fragen haben, sind jederzeit willkommen.