Freuen kann sich das Publikum etwa auf eine scharfe Auseinandersetzung mit dem menschenverachtenden Zynismus der deutschen Automobilindustrie, dem Plakettenwahn hierzulande und den Stilblüten, die er treibt.
Spannend ist auch der Ausflug in die nicht so ganz wissenschaftliche Betrachtung unserer (De)Generation Mensch, die die Frage aufwirft: „Entwickeln wir uns zurück zum Neandertaler?“ und zugleich eine Antwort darauf gibt, warum wir an den Punkt kommen, dass die folgende Generation erstmals dümmer werden wird als ihre Vorfahren.
Egal, ob Alexa Sprachassistent, Thermomix Kochmaschine oder selbstfahrende Autos – der geliebte oder gehasste Technik-Schnickschnack und seine Tücken, aber auch dessen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und deren Entwicklung sind Themen auf der Bühne.
Einen kritischen Blick wird das Kleinkunst-Ensemble auch auf Europa, von A wie Andorra bis Z wie Zypern. Da geht es um Löcher, so groß wie die vom Schweizer Käse, um eine Reise nach Jerusalem und um italienische Stiefel und Brüsseler Spitzen.
Auch stehen wieder musikalische Beiträge auf dem Programm, diesmal eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebensphasen: Zum einem mit der Pubertät und den heiklen Szenen zwischen Sohn und Vater, zum anderen mit zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Psychiater, Toleranz und Aktivismus.
Ursula Nöth bei En Haufe Leut
Für das Traditions-Lokal „Ammie“ im Herzen Jügesheims sind die letzten Wochen angebrochen. Denn im Herbst schließt Ursula Nöth ihr Wirtshaus für immer. Vorher gastiert die Ammie-Chefin aber nochmal bei En Haufe Leut. Denn das Kabarett-Ensemble bringt in diesem Jahr ein Revival seines bekannten Stammtischs „Bei Ammie“ in neuer Besetzung auf die Bühne – mit von der Partie: Ursula Nöth selbst als „Frau Nöth“. Im Stammtisch kommen alle Themen zur Sprache, die in einem Kabarettprogramm nichts, aber auch gar nichts verloren haben. So auch in diesem Jahr.
Schon vor Jahren trat Ursula Nöth bei einer der letzten Vorstellungen des damaligen Stammtisches einmalig selbst als Frau Nöth auf. Allerdings wussten die Darsteller damals nichts davon. „Das gab einen riesen Lacher – im Publikum und auf der Bühne“, erinnert sich Nöth. Jetzt freut sie sich, dass En Haufe Leut die Nummer noch mal aufleben lassen und sie ein weiteres Mal in ihrer Paraderolle auf die Bühne gehen kann.
Ursula Nöth führt die Traditions-Gaststätte in der Mitte Jügesheims seit 1986, tatsächlich ist das Lokal aber schon mehr als 130 Jahre alt. Eigentlich sollte es unter seinem ersten Besitzern Christian Jakoby und dessen Ehefrau Anna Maria „Germania“ heißen – der Name setzte sich aber nie durch. Stattdessen bürgte es sich ein, die Gaststätte nach dem Vornamen der damaligen Wirtin Anna Maria (= Ammie) zu nennen. Das hat sich bis heute gehalten.
Auf der Bühne zu sehen sind in diesem Jahr:
Nobi Goergen, Phillipp Janssen, Carlotta Kawecki, Marvin Kühne, Leonie Löw, Harald Mahr, Peter Otto, Tanja Rossbach, Marcel Rupp, Stefan Schmidt, Katja Schweppe, Elena Smoydzin, Sven Stripling, Christina Sturzenegger, Laurens Tauber, Claudia Wenhardt
Aufführungstermine:
Sa., 25. August 2018, 20 Uhr, GBS-Aula Jügesheim
Sa., 01. September 2018, 20 Uhr, GBS-Aula Jügesheim
Karten sind für zwölf Euro im Latte Macchiato in Jügesheim oder an der Abendkasse erhältlich