Naturschutzbund errichtet Schutzzaun Die Erdkröten wandern wieder durch Rodgau

Unter Führung des Erdkröten-Spezialisten Rudolf Gathof (vorne links), errichteten ehrenamtlichen Helfer der Nabu-Gruppe Rodgau einen Krötenzaun im Stadtteil Weiskirchen. Foto: Schwarting

Rodgau (red) – Dass der Frühling naht, merken Autofahrer und Spaziergänger spätestens dann, wenn an den Straßenrändern allerorten wieder kleine grüne Plastikzäune stehen. Die Erdkröten wandern wieder zu ihren Brutplätzen und Tierschützer halten sie von gefährlichen Überqueren der Straßen mit eben diesen grünen Zäunchen ab.

Damit wollen die Naturschützer verhindern, dass Erdkröten auf ihren alljährlichen Wanderungen zum Laichgewässer, überfahren werden. Seit wenigen Tagen trauen sich die ersten Tiere aus dem Wald, um an traditionellen Plätzen zu laichen. Einige davon wurden leider schon überfahren. Bei Temperaturen ab etwa zwölf Grad Celsius (manchmal auch schon bei sechs Grad Celsius) und Regen werden sie besonders aktiv. Erdkröten laufen einmal im Jahr stets an das gleiche Gewässer, in dem sie geboren wurden. Da bilden Straßen keine Hindernisse.

Über 1600 Tiere gerettet

Deshalb stellen Rodgauer Naturschützer an bekannten Stellen einen Schutzzaun auf. Hinter diesem werden Eimer in den Boden eingegraben, damit Kröten beim Versuch, den Zaun zu überwinden, hinein fallen. Das bedeutet für ehrenamtliche Naturschützer, dass sie jeden Morgen um sechs Uhr die in der Dunkelheit wandernden Amphibien aufsammeln und über die Straße tragen, um sie auf der anderen Seite wieder ihrem Wanderweg frei zu lassen. Abends, gegen 22 Uhr, wird noch einmal kontrolliert. So konnte Rudolf Gathof, im vergangenen Jahr, über 1 600 Erdkröten vor dem Verkehrstod retten.

Es gibt in Rodgau noch andere schützenswerte Stellen. Allein kann der Nabu jedoch diese Betreuung nicht stemmen. Deshalb können sich alle interessierten Menschen, die etwa zwei Monate lang ehrenamtlich helfen möchten, bei der Nabu -Gruppe Rodgau unter www.nabu-rodgau.de oder hans.schwarting[at]t-online[dot]de melden.