Gruppe „Gude Steine Rodgau“ ist umgezogen Freude schenken

Freude schenken wollen die bemalten Kieselsteine. Foto: p

Dudenhofen – Die bunt bemalten Kieselsteine der Gruppe „Gude Steine Rodgau“ sind vom Lutherpark zum Gretel-Egner-Haus umgezogen. Sie liegen nun in einer langen Schlange am Teich im Garten des Altenheims. „Das Grundstück ist frei für alle zugänglich“, teilt Ramona Raab-Ramirez im Namen der Gruppe mit.

Im Frühjahr vorigen Jahres waren die ersten bemalten Kiesel in Dudenhofen aufgetaucht. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie war die Idee entstanden, Steine zu bemalen und in der Öffentlichkeit auszulegen, um gute Laune zu verbreiten. Die Gruppe organisierte sich über die Internetplattform Facebook. Dort wurde jedes einzelne Werk als Foto veröffentlicht und gebührend gewürdigt. Von einfarbigen Steinen über Kinderzeichnungen mit Filzstift bis zu künstlerischen Miniaturen hinter Klarlack war alles dabei. „Jeder Stein ist etwas Besonderes“, betonte eine Teilnehmerin.

Die bunten Steine wurden anfangs mal hier, mal dort ausgelegt – immer mit der Absicht, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Eine große Dynamik entwickelte die Aktion, als die Teilnehmer anfingen, Stein an Stein zu einer Schlange zusammenzulegen. Die Steinschlange im Lutherpark wuchs täglich. Kurz nach Ostern 2020 lagen mehr als 1000 Steine am Wegrand: von der Einhardstraße bis zum Spielplatz und den halben Weg wieder zurück.

Im Herbst sammelte die Gruppe die Steine im Lutherpark ein. Viele mussten restauriert werden, weil die Farben nach einem halben Jahr verblasst waren. Nun können sie am neuen Ort wieder in voller Pracht glänzen.

Den Umzug vom Park zum Altenheim begründet Ramona Raab-Ramirez damit, dass „die Stadt Rodgau uns keinen Platz zur Verfügung stellen wollte“.

Die Stadtverwaltung stellt den Sachverhalt anders dar. Die Gruppe habe den Wunsch geäußert, die bemalten Steine mit Beton zu befestigen. Der zuständige Fachdienst habe das abgelehnt, um keine Unfallgefahr für spielende Kinder zu erzeugen.

Als Alternative bot die Stadt unter anderem eine sogenannte Gabionenbank an, also ein Sitzmöbel aus Drahtgitter, hinter dem die Steine sichtbar gewesen wären. Damit jedoch war die Initiative nicht einverstanden: „Leider würden unsere Kunstwerke aufeinandergestapelt und zusammengewürfelt komplett untergehen und überhaupt nicht zur Geltung kommen.“ Die Pressestelle im Rathaus betont, die Stadt stehe dem Steine-Projekt mit hoher Wertschätzung gegenüber: „Wir haben klar gemacht, dass wir es eine tolle Aktion finden.“
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