Das Team der Ferienspiele bietet den Kindern auch bei Nässe eine schöne Zeit Indoor-Spielplatz statt Freizeitpark im Regen

Als Piraten haben sich die Betreuer der städtischen Ferienspiele verkleidet, wie hier am Beginn des zweiten Abschnitts in Jügesheim. Bild: privat

Rodgau – Ferienspaß bei Regenwetter: Wie ist das möglich? Dieser Aufgabe muss sich das Betreuerteam der städtischen Ferienspiele stellen. Die Leiterin Anna Bäcker (25) erzählt im Interview, wie das in den vergangenen zwei Wochen in Hainhausen mit 120 Kindern geklappt hat.

Ferienspiele im Regen: Macht das eigentlich Spaß?

Ja! Es ist anders, aber es macht schon Spaß. Wir haben ja nicht nur die Zelte und das Gelände, sondern können auch in die Sporthalle auszuweichen. Ich glaube, wir kriegen es ganz gut hin, dass die Kinder einen guten Mix erleben. Da ist für jeden etwas dabei.

Wie haben Sie sich als Team auf Wetterkapriolen vorbereitet?

Die Betreuer sind gut vorbereitet, aber in den letzten Jahren war Regen kein großes Thema. Deshalb mussten wir uns spontan Lösungen einfallen lassen. Nach den Erfahrungen aus Hainhausen haben wir für Jügesheim schon mal überlegt, was man anpassen könnte: dass man Spiele in die Halle verlegt oder Ausflugsziele tauscht. Neulich sind wir zum Beispiel nicht in den Freizeitpark Steinau gefahren, sondern waren stattdessen im Indoor-Spielplatz.

Kommt bei Dauerregen ab und zu auch Langeweile auf?

Langeweile? Das ist mir noch nicht aufgefallen. Die meisten Kinder haben eher einen Bewegungsdrang, sodass sie nicht die ganze Zeit im Zelt bleiben wollen. Wir haben viele Brettspiele und Gruppenspiele in der Hinterhand, die in den letzten Jahren gut funktioniert haben. Die Betreuer haben das wirklich gut aufgefangen. Sie haben zum Beispiel mit ihren Gruppen gebastelt oder Spiele gespielt, für die man nicht viel Platz braucht.

Sie haben ja schon gesagt, dass manche Ausflüge ins Wasser fallen. Wie ist das mit dem Freibadbesuch?

Das kommt immer auf die Gruppengröße an. Mit 50 Kindern kann man auch mal in ein Hallenbad fahren. Mit den 120 Kindern in Hainhausen war das nicht möglich. So ein großes Hallenbad gibt es hier in der Gegend nicht mehr, seit das Rebstockbad in Frankfurt zugemacht hat. Manchmal kann man einen Ausflug auf einen anderen Tag verlegen, aber das muss natürlich mit dem Busunternehmen geklärt werden. Im schlimmsten Fall muss mal ein Ausflug ausfallen. In Hainhausen haben wir stattdessen einen Spieleparcours in der Sporthalle aufgebaut.

Ist das für die Betreuer leichter oder anstrengender als ein Ausflug?

Es kommt auf die Betreuer an. Ich persönlich finde es im Schwimmbad immer total anstrengend. Es gab aber auch Betreuer, die die Halle anstrengender fanden, weil der Geräuschpegel dort höher ist.

Wie reagieren die Kinder, wenn ein Ausflug ins Wasser fällt?

Ein oder zwei waren schon traurig, aber sie fanden die Alternative auch schön. Auch die Eltern waren glücklich, dass ihre Kinder nicht bei Regen und 17 Grad im Freibad waren.

Und was sagen die Eltern sonst so?

Viele Eltern sind mit Fragen auf uns zugekommen. Sie waren besorgt, dass es ihren Kindern zu kalt wird. Bei diesem Wetter ist nicht nur eine Regenjacke sinnvoll, sondern auch noch etwas mehr zum Anziehen. Wir achten darauf, dass die Kinder immer wieder nach innen ins Warme gehen. Und bei dem ausgefallenen Ausflug waren die meisten Eltern froh, dass doch noch eine Lösung gefunden werden konnte.
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