Nachtumzug macht Lust auf mehr Fastnacht Narrenfahne weht auch am Wasserturm

Mit vereinten Kräften hissen sie die Narrenfahne am Wasserturm: die Fastnachtspräsidenten Stefan Schmidt, Marcus Murmann, Miriam Seib, Rudi Ott und Michael Pommer. Foto: Hampe

Jügesheim – Es ist lange her, dass der Ruf „Giesem hellau“ am Jügesheimer Wasserturm zu hören war. Aber am Donnerstagabend (11. November) konnten alle Rodgauer Narren aufatmen, denn der Nachtumzug, mit der Guggemusik „Druffkapell“ an der Spitze, zog auf dem Platz am Wasserturm zur Fastnachtskampagne 2021/22 ein.

Freibeuterchef Rudi Ott beließ es aber nicht bei einen „Giesem hellau“, er schloss auch gleich Nieder-Roden, Dudenhofen, Hainhausen und Weiskirchen mit ein. Auf seine Frage „Is des nicht schön, endlich wieder Fassenacht feiern zu können?“ bekam er einen lautstarken Jubel als Antwort. Wie sehr die Narren auf diesem Moment gewartet hatten, machte er freudig deutlich: „Ich glaub’, so’n langen Zug hatten mir noch nie. Jetzt lasse mir die Fassenacht aus dem Sack. Die war jetzt eineinhalb Jahre eingesperrt.“

Natürlich musste auch der Klabautermann seinen Kommentar dazu geben, und das waren nicht gerade freundliche Worte: „Ein Jahr hab ihr mich durch die Gegend geschaukelt, vom Kap Horn bis zum Kap der Guten Hoffnung und nirgendwo durften wir anlegen. Nur weil ihr Maden die Masken vergessen habt.“

Dass man nun wieder „anlegen“ kann, wenn auch nicht ganz so wie gewohnt, machten die Vertreter der Fastnachtsabteilungen deutlich. Sitzungen soll es beim JSK, den Hainhäuser „Gutsjer“, den Freibeutern und auch bei der TG Nieder-Roden geben, die sich mit ihrem Programm noch Zeit lassen und flexibel auf die jeweilige Situation reagieren wollen. Lediglich die „Knallkepp“ aus Dudenhofen verzichten noch einmal auf ihre Sitzung. Dann war es Zeit, die Fastnachtsfahne am Wasserturm zu hissen, und JSK-Sitzungspräsident Stefan Schmidt, Michael Pommer von den Hainhäuser „Gutsjer“, TGN-Abteilungsleiter Marcus Murmann, Knallkepp-Chefin Miriam Seib und Rudi Ott spuckten in die Hände und zogen gemeinsam am Seil. Kräftig und lautstark Dampf machten dabei die „Guggemusik“ und die Gäste der Percussiongruppe „Ramba Samba“ aus Seligenstadt. Und die Welt der Narren war wenigsten ein bisschen wieder in Ordnung.
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