1. RODGAUER HOF-FLOHMARKT Stadt wird zur Schnäppchenmeile Premiere gelungen, Fortsetzung folgt

Mit 326 Ständen in allen Ortsteilen übertraf der erste Rodgauer Hofflohmarkt alle Erwartungen. Auch die Kita „Die kleinen Strolche“ in Dudenhofen machte mit. Bild: Karin Klemt

Rodgau – Anderswo nehmen Trödelmärkte Plätze oder Hallen, bisweilen auch ganze Straßenzüge ein. Eine komplette Stadt haben am vergangenen Sonntag drei Organisatorinnen zum Marktplatz gemacht: Mit 326 Ständen in sämtlichen Ortsteilen übertraf der erste Rodgauer Hof-Flohmarkt alle Erwartungen.

Erklärtermaßen jene von Martina Köster, die die Premiere mit Miriam Fuchs und Silke Schneider auf die Beine gestellt hat. Anfangs, schreibt Köster, habe sie lediglich die rührige Flohmarktszene in ihrem Heimatstadtteil Nieder-Roden für eine gemeinsame Veranstaltung zusammenbringen wollen. Zumeist über WhatsApp-Gruppen organisiert, seien private Flohmärkte in Rodgau chronisch überfüllt und Standplätze kaum zu bekommen, weiß die Insiderin.

Vorbilder für das größere Format fand sie im Nachbarlandkreis Darmstadt-Dieburg, wo es etablierte Hofflohmärkte unter anderem in Babenhausen und Dieburg gebe. Was sich nach dem Online-Aufruf für Nieder-Roden abspielte, hat Martina Köster nach eigenen Worten förmlich überwältigt: „Anfangs dachte ich nur an eine Handvoll Teilnehmer.“

Letztlich trugen sich allein in Nieder-Roden 66 Anbieter ein, drei in Rollwald. In Dudenhofen kamen 77 Stände zusammen, dazu knapp 60 in Jügesheim und um die 70 in Hainhausen und Weiskirchen. Schon zum Start am späten Vormittag löste dieses üppige Angebot mancherorts Massenbewegungen aus. Wo die Georg-August-Zinn-Straße in die Nieder-Röder Straße mündet, stauten sich zeitweise die Parkplatzsucher. Allein unter einer Adresse hatten sich dort 14 Verkäufer zusammengefunden, weitere breiteten ihre Waren in Ausfahrten, auf Eingangstreppen und Gartenmauern in der Nachbarschaft aus. Kleinere, anhand der als Markierung dienenden Luftballons aber deutlich wahrnehmbare Ballungszentren gab es in Nieder-Roden und Jügesheim.
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Alles zu sehen und sämtliche Schnäppchen zu jagen, wäre angesichts der Fülle aussichtslos gewesen. Die gezielte Suche wurde zwar durch die online verfügbare Meldeliste erleichtert, blieb aber bei manchen Sortimenten dennoch eine Herausforderung. Kinderkleidung in allen Größen vom Säugling bis zum Teenager hatten etwa zwei Drittel der Teilnehmer im Angebot. Oft zu sehen waren auch Spielzeug, Geschirr aus Omas Anrichte und gebrauchte Retro-Mode aus dem überfüllten Kleiderschrank.

Für lange Wege, Beharrlichkeit und Konzentration entschädigte mancher Zufallsfund oder auch die eine oder andere Rarität, etwa eine Sammlung hochwertiger Armbanduhren oder auch das Klebebilder-Album der deutschen Fußball-Weltmeister-Elf von 1954. Neben letzterer Trophäe und dazu historischen Bildern aus nationalen Kicker-Glanzzeiten bot Patrick Weihele auf seinem Hof an der Jügesheimer Ludwigsstraße eine Lego-Sammlung bombastischen Ausmaßes feil.

Eine nahezu komplette Star-Wars-Kollektion samt Originalkartons und Begleitheften war da aufgebaut, gleich neben der Lego-Bahn-Lok aus den 1960er-Jahren.

Was sie anboten und wie sie es präsentierten, durften laut Martina Köster alle Händler selbst entscheiden. Auch ohne strenge Regeln habe das Regie-Trio alle Hände voll zu tun gehabt, berichtet sie: Werbung schalten, Flyer und Plakat drucken und verteilen, Teilnehmerlisten führen und beim Ordnungsamt die hier und da mitangebotenen Lebensmittel melden. „Eine Riesenaufgabe“, sagt die Organisatorin, aber offenbar auch Ansporn.

Wie verlautete, ist für September der nächste Rodgauer Hof-Flohmarkt angepeilt.    zrk