„Man sollte sich vorher mal treffen, um zu reden, sonst ist das viel zu steif“, schlug Prinz Jene-Etienne Grimm seiner Prinzessin vor. Die Idee des 14-Jährigen wirkt ausgesprochen überlegt, professionell und sehr erwachsen. Vielleicht steckt aber auch die Erfahrung seiner Eltern dahinter: Sandra und Stefan Grimm waren selbst einmal Prinzenpaar in der Kampagne 2012/13. Ihre Lebenswege hatten sich einst beim Maskenball in Ober-Roden und dem Giesemer Zinnober gekreuzt. Kein Wunder also, wenn sie nicht nur positive Erinnerungen hegen, sondern sich wünschen, dass ihr Sprössling eine ähnlich gute Erfahrung macht.
Inzwischen haben sich die beiden Familien miteinander angefreundet, damit ist vermutlich der letzte Rest Distanziertheit auf der Strecke geblieben. Für die Fastnachter bedeutet das: Ihnen wird ein Jugendprinzenpaar begegnen, dass sich gut versteht und sicher auch locker ist. Das wird für die Auftritte von Vorteil sein.
Beide sind Aktive in der Fastnacht: Prinz Jene-Etienne I., Lustiger Drumboy von Drip de Bach, Edler Helfer der Nachbarschaft, Fröhlicher Meister der Schrauben und Motoren (Jene-Etienne Grimm). Prinzessin Selina II., Herrscherin über Feuer und Flamme, Begnadete Meisterin über Tanz und Musik, Edle Comtesse hoch zu Ross (Selina Ackermann). In ihre Fantasie-Titel haben persönliche Hobbys und Interessen Eingang gefunden.
So spielt die 15-jährige Selina Klarinette und engagiert sich bei der Jugendfeuerwehr. Außerdem hat sie bei den Minkas getanzt. Der Prinz hat vor, eine Ausbildung als Mechatroniker anzustreben und bei der Bundeswehr seinen Meister zu machen. Darüber hinaus hilft der Teenager gerne in den Gärten in der Nachbarschaft (mäht Rasen und übernimmt weitere Arbeiten) und spielt das Cajón. Getrommelt habe er schon als Sechs- oder Siebenjähriger liebend gerne, erzählt der Prinz. Die Prinzessin hat vor, Tierärztin zu werden oder beim Rettungsdienst zu arbeiten. Die Pagen sind übrigens die Geschwister: Johanna Ackermann und Jasiel Grimm.
„Ich bin gerne auf der Bühne“, gesteht der Prinz. Und er hofft, dass sie beide die Kampagne aus vollem Herzen genießen können und nicht allzu gestresst sind.
Von Simone Weil