Deutschsommer: Ein Erfolgsmodell seit 2007 Ferien, die schlau machen

Auf spielerische Art wird den Kindern beim Deutschsommer in der Textorschule die deutsche Sprache vermittelt. Bild: Mohr

Sachsenhausen (zmo) – Im Deutschsommer der Stiftung Polytechnische Gesellschaft erleben derzeit 160 Grundschüler „Ferien, die schlau machen“. Der Großteil von ihnen startet dabei im Schullandheim Wegscheide und in der Jugendherberge Oberreifenberg. Dort sollen sie die Natur entdecken, erleben und genießen. Aufgrund des großen Bedarfs gibt es in Frankfurt einen zusätzlichen Deutschsommer für 29 Kinder aus Intensivklassen, die erst seit Kurzem in Deutschland leben. Finanziert wird dieses Angebot vom Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen der Stadt Frankfurt. Für Bildungsdezernentin Sylvia Weber und den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Professor Frank E. P. Dievernich, war es eine Selbstverständlichkeit, sich am Deutschsommerort Frankfurt in der Textorschule ein eigenes Bild vom Programm zu machen.

„Der Bedarf an Sprachförderung ist nach wie vor riesig. Die Integrationsklassen – gerade für geflüchtete Kinder – haben ihren Höchststand erreicht. Nicht zuletzt sind Kinder aus der Ukraine der Grund dafür, darunter sind viele im Grundschulalter. Die Unterstützung des Deutschsommers, die parallel zum normalen Unterricht läuft, soll die Kinder so schnell wie möglich fit für den Unterricht machen“, lautet die Stellungnahme von Sylvia Weber. „Der Deutschsommer leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zur Erfüllung unserer Stiftungsziele ,Teilhabe und Persönlichkeitsentwicklung‘: Es hilft Kindern dabei, auf spielerische Art und Weise sprachliche Erfolge zu erfahren und bietet ihnen so eine Selbstwirksamkeitserfahrung, die ihr Selbstbewusstsein stärkt und die sie auch über das Ende der Programmlaufzeit mitnehmen können“, sagt Dievernich.

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Der Bremer Bildungssenat und das Max-Planck-Institut waren Vorreiter für den Deutschsommer. Die Polytechnische Gesellschaft übernahm das Projekt 2006 und baute es zu einem weiteren aufbauenden Projekt aus, mit denen die Stiftung die Beherrschung der Bildungssprache Deutsch fördert. Insgesamt haben in Frankfurt bislang fast 3000 Kinder an einem Deutschsommer teilgenommen. Seit 2018 ist das Projekt Teil des Koalitionsvertrags der hessischen Landesregierung.

Wer denkt, in den Frankfurter Schulen herrscht derzeit Ferien-Stille, der irrt. In der Textorschule in Sachsenhausen wird in kleinen Gruppen auf spielerische Weise tüchtig Deutsch gelernt. In Form von kleinen Theateraufführungen wird den Kindern aus zahlreichen Nationen die Sprache vermittelt. Es ist beeindruckend, mit welcher Lust und Freude mitgemacht wird. Es wird viel gelacht und so mancher Zuhörer in den Klassen staunte, wie schnell die Kinder die Sprache annehmen.

„Sprachkenntnisse, aber auch die Lust an Sprache lernen, sind das A und O für erfolgreiche Bildungsverläufe“, sagte Bildungsdezernentin Weber.