Etwa zwei Millionen Besucher auf der Festmeile Frankfurter Museumsuferfest begeistert trotz Hitze

Das Ruderdorf am Südufer des Mains gehört ebenfalls zur Festmeile. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Bei 35 Grad ins Festgetümmel? Das muss man mögen. Deshalb entschieden sich die meisten Besucher für einen Kompromiss: tagsüber ins Freibad oder an den See, abends ans Mainufer. Auf den 17 Bühnen war ohnehin bis spät in die Nacht etwas los, einige der 22 beteiligten Museen schlossen nicht um 18 Uhr, sondern erst um 22 Uhr.

Wer sich dennoch dafür entschied, bereits am Nachmittag an den Main zu kommen, suchte sich etwas kühlere Plätze – unter den Sonnenschirmen der über 1000 Stände, in den Gartenanlagen der Museen oder in deren zum Teil klimatisierten Räumen. Eis und kalte Getränke liefen Bratwurst und Kaffeespezialitäten deutlich den Rang ab.

Das 40-jährige Jubiläum des Musikclubs Batschkapp wurde feierlich begangen – mit vielen lokalen Bands, mit der Hausband „The Terrible Noises“ (Club-Chef Ralf Scheffler, Programmverantwortlicher Matze Brunner sowie Udo Flieg und Seppl Niemeyer) und mit Stargast „Tito & Tarantula“ zum Abschluss am Sonntagabend. Ganz im Zeichen des Musikrepertoires des Kultclubs stand auch das diesjährige Feuerwerk, das eines der größten Kulturfeste Europas am späten Sonntagabend beendete.

Wie jedes Jahr bot das Fest Kunsthandwerk, Kultur und Kulinarisches aus aller Welt. Ein afrikanische Dorf lud mit bunter Kleidung und besonderen Accessoires sowie afrikanischen Köstlichkeiten ein.

Spanien am Main hieß es bereits zum fünften Mal. Dazu war sogar ein Schinkenschneider – in Spanien ein Lehrberuf – angereist. Zwar nutzten die diesjährigen Buchmesse-Ehrengäste Flandern und die Niederlande das Museumsuferfest nicht für eine gemeinsame eigene Präsentation, aber Flandern setzte ein paar Akzente: Im Historischen Museum konnten neun belgische Biersorten getestet werden, im Museum Angewandte Kunst hatten Besucher die Möglichkeit, an einer Reiseauslosung teilzunehmen, indem sie sich im „Fotobulli“ ablichten ließen.

Die beteiligten Museen boten ein vielfältiges Programm, hatten auch für Kinder viel vorbereitet. So ging es beispielsweise im Filmmuseum am Sonntag um das Thema Piraten, im Museum für Kommunikation konnten sich Kinder schminken lassen.

Polizei meldet keine größeren Zwischenfälle

Stefan Beuttler präsentierte seine Bücher in einem der 20 Pavillons der elften Antiquariatsmesse vor dem Museum Giersch der Goethe-Universität. „Es ist einfach zu heiß zum Lesen“, sagte er. Dennoch schauten sich die Besucher auch in diesem Bereich um und fanden, wenn sie sich Zeit zum Stöbern nahmen, das eine oder andere Schätzchen. Begeistert nahmen erneut die Ruderer an den fast 40 Drachenbootrennen teil, genossen die großartige Kulisse und freuten sich über Siege und Platzierungen.

Auf der Sport- und Kulturweltbühne präsentierten sich in bunter Folge viele Vereine und luden zum Mitmachen ein.

Das Sicherheitskonzept ging auf; es gab keine größeren Zwischenfälle. Nur wenige uniformierte Streifen fielen auf, deutlich mehr Sicherheitskräfte waren unbemerkt in Zivil unterwegs. Wer genau hinschaute, konnte eine Neuerung feststellen: In allen Zufahrtsstraßen standen Autos quer und blockierten ein mögliches Weiterfahren.

Gut, das alles friedlich blieb. Und es war sicher keine einfache Aufgabe für die Organisatoren, den heiteren Charakter des Festes trotz verstärkter Sicherheitsvorkehrungen zu erhalten.

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