Eintauchen in die Welt der Apps Babenhäuser Jugendforum unterstützt ältere Generation

Wie nutzt man das Handy als Navi? Wie werden Nachrichten per WhatsApp verschickt? Das Jugendforum gab Tipps. Foto: Petra Grimm

Babenhausen (pg) –  In einem zweistündigen Handy-Kurs für die Generation 50 plus leistete das Babenhäuser Jugendforum Erste Hilfe im Umgang mit dem Smartphone. Die Teilnehmer hatten jede Menge Fragen und ihre Mobiltelefone mitgebracht. Außerdem den festen Willen, in Zukunft mit dem Gerät besser klar zu kommen.

„Es gibt auf jeden Fall einen Bedarf für diesen Kurs, der heute zum fünften Mal stattfindet. Wir bieten ihn zweimal im Jahr an. Für den nächsten Workshop im Herbst haben wir bereits Anmeldungen“, sagte Lara Kresz, die gemeinsam mit Jo-shua Brandt und Peter Quast geduldig und fachkundig Fragen beantwortete und ganz praktisch Probleme löste. So richteten die drei Mitglieder des Jugendforums, die im Gegensatz zu den älteren Teilnehmern mit Handy und Co. aufgewachsen sind, beispielsweise Google-Konten ein, erklärten, wie man das Handy als Navigationsgerät nutzen kann oder wie man Nachrichten weiterleitet. „Es gibt kein festes Konzept für den Kurs. Wir richten uns nach dem, was die Teilnehmer wissen wollen“, sagte Lara Kresz. Der Wunsch, das Internet mit dem Smartphone nutzen zu können, stand bei den meisten ganz oben auf der Liste.

„Wie lade ich eine App herunter?“ war eine Frage von Heidrun Pernecker. Die 63-jährige Harreshäuserin, die jahrelang Mobiltelefone ohne Internetzugang nur zum Telefonieren benutzte („Ich hatte immer die abgelegten Handys meiner Kinder“), besitzt seit einem Jahr ein Smartphone. Die Fotos, die ihre Tochter über Whats-App schickt, kann sie sich ansehen. „Aber ins Internet gehen und es nutzen, das ist alles neu für mich.“ Der einzige, der mit einem Handy ohne Internetfunktion ins Jugendzentrum kam, war der 85-jährige Horst Härle. „Ich benutze dieses Telefon eigentlich nur, wenn ich beim Einkaufen bin und bei meiner Frau zuhause etwas nachfragen will. Aus Sicherheitsgründen habe ich es auch immer dabei. Für den Notfall“, sagte er.

Drei Arbeitsgruppen

In drei Kleingruppen wurde den Senioren geholfen, die froh waren, alles in Ruhe erklärt zu bekommen. Denn nicht immer klappt es mit den eigenen Kindern oder Enkeln. „Wenn ich meinen 23-jährigen Sohn frage, bekomme ich Antworten, die ich nicht verstehe“, sagte eine Frau schmunzelnd: „Ich frage ihn dann, ob ich ihm früher auch alles so unverständlich erklärt habe.“

Eine Dame bekannte sich zu ihrer Begeisterung für die neue Technik. Sie war damit deutlich in der Minderheit. „Mir macht es inzwischen richtig Spaß, mich mit meinem i-Phone zu beschäftigen. Am Anfang habe ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt“, erzählte Almut Dahmen aus Harreshausen. Die 75-jährige hat ihr Handy und ein i-Pad geschenkt bekommen. Mit Kaffee und Kuchen war für Stärkung zwischendurch gesorgt. Denn anstrengend war es für die Teilnehmer, die sich teilweise auf Zetteln Notizen machten, schon. Man hörte immer mal wieder ein Seufzen oder Aufstöhnen aus der einen oder anderen Gruppe. „Wir werden jetzt in Zukunft montagabends, wenn sich das Jugendforum hier trifft, zur Nachhilfe vorbeikommen“, warnte eine Teilnehmerin die jungen Leute schon mal lachend vor.

Politisch neutrale, ehrenamtliche Gruppe

Das Babenhäuser Jugendforum, das aktuell aus zwölf Mitgliedern zwischen 17 und 24 Jahren besteht, ist eine politisch neutrale, ehrenamtliche Gruppe. Sie kümmern sich um die Anliegen der jungen Babenhäuser, aber nicht nur, wie man an dem Handy-Kurs sieht. In jüngster Zeit haben sie Musikveranstaltungen für Jugendliche organisiert und arbeiten gerade an dem Konzept für eine „bespielbare Stadt“.

Das Jugendforum sucht weitere Mitstreiter. „Wenn sie jemanden in unserer Altersklasse kennen, dann machen sie doch ein bisschen Werbung für uns,“ sagte Joshua Brandt zu den Workshopteilnehmern. Die Treffen der engagierten Jugendlichen sind immer montags von 17.30 bis 20 Uhr im Jugendzentrum.