Dietzenbach (red) – . „Freude dieser Stadt bedeute, Friede sei ihr erst Geläute.“ So endet Friedrich Schillers Gedicht „Das Lied von der Glocke“, das er 1799 veröffentlichte und in dem er die Beschreibung der Herstellung einer Glocke geschickt mit der Schilderung eines Menschlebens von der Wiege bis zur Bahre verknüpft. „Dieses Wort hat sich nun eine europaweite Aktion zu eigen gemacht, die sich auch in der Kreisstadt hören lassen kann“, erläutert Pfarrer Uwe Handschuch von der Evangelischen Luthert-Gemeinde Dietzenbach-Steinberg. „Erstmals in der Geschichte sollen nämlich in ganz Europa kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam läuten und damit ein starkes Zeichen des Friedens senden. Hundert Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges und 400 Jahre nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges ertönen am 21. September 2018, dem Internationalen Friedenstag, von 18 bis 18.15 Uhr Glocken von Kirchen und Rathäusern, auf Friedhöfen und an Gedenkorten und setzen „ein hör- und sichtbares Zeichen des europäischen Wertefundaments“, so die Veranstalter.
Die Idee wurde Handschuch zufolge im Rahmen des von der Europäischen Kommission ausgerufenen „Europäischen Kulturerbejahres 2018“ entwickelt und werde vom Deutschen Städtetag, dem Städte- und Gemeindebund, dem Nationalkomitee für Denkmalschutz, sowie den evangelischen und katholischen Kirchen Deutschlands unterstützt.
„Auch die drei Dietzenbacher Kirchengemeinden werden sich daran beteiligen, schließlich sind sie neben dem Friedhof die einzigen Institutionen, die in Dietzenbach über Glocken verfügen“, sagt Handschuch. Und so werden am 21. September ab 18 Uhr die Glocken der Waldkapelle, der Rut-Kirche, der Kirche Sankt Martin und der Christuskirche gemeinsam für eine Viertelstunde zu hören sein und die Menschen erinnern und mahnen: „Freude dieser Stadt bedeute, Friede sei ihr erst Geläute!“
