Ausstellung im Gemeindezentrum der Christusgemeinde Dietzenbach Historische Schätze entdecken

Auf den zwanzig Tafeln der zehn Stellwänden, die derzeit im Gemeindezentrum der Christusgemeinde in der Rodgaustraße in Dietzenbach zu sehen sind, kann man wahre historische Schätze entdecken. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Auf den zwanzig Tafeln der zehn Stellwänden, die derzeit im Gemeindezentrum der Christusgemeinde in der Rodgaustraße in Dietzenbach zu sehen sind, kann man wahre historische Schätze entdecken. Anlässlich zweier Jubiläen: 500 Jahre Reformation und 50 Jahre Evangelisches Dekanat Rodgau sind sie derzeit im Rahmen einer Wanderausstellung zu sehen.

Unter dem Titel „Reformation, gestern, heute, morgen“ haben unter Federführung des Referenten für Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Dekanats, Kai Fuchs, der Historiker Dr. Holger Köhn sowie der Grafiker und Journalist Christian Hahn vom Büro für Erinnerungskultur in Babenhausen, interessante kirchengeschichtliche Fakten zusammengetragen und präsentieren sie anschaulich mittels zeitgenössischer Bilder oder Grafiken.

Die Präsentation liefert wissenswerte Informationen zur Entwicklung der evangelischen Kirche in der Region des Dekanats Rodgau über die Zeit seit der Reformation, gespickt mit interessanten Geschichten und Anekdoten. Aber auch Selbstverständnisse von Gemeindemitgliedern, etwa: „Man kommt zusammen, ohne sich zu kennen - das ist typisch evangelisch“ kann man unter der Rubrik „Ihre Stimme ist gefragt“ finden. Zum Preis von drei Euro gibt es ergänzend zur Ausstellung eine interessante Broschüre zur Ausstellung, die noch umfassender ist und zuletzt auch auf zukünftige Entwicklungen zu sprechen kommt. Ab 2021 werden nämlich die Evangelischen Dekante Rodgau und Dreieich zusammengeführt. 80 000 Kirchenmitglieder gehören ihm dann an. Steinheim und Klein-Auheim zählen ebenfalls zu dem künftigen Bezirk, der den gesamten Kreis Offenbach umfasst. Wer die Stellwände genauer studiert, erfährt von positiven historischen Ereignissen, aber auch Tragödien. Etwa, dass im Dreißigjährigen Krieg lediglich 26 Dudenhöfer überlebten. Dies war der Besatzung beider Konfessionen, dem Hunger, unhygienischen Bedingungen und nicht zuletzt der Pest geschuldet. Hingegen gilt Sebastian von Heusenstamm, der als Kurfürst und Erzbischoff von Mainz wirkte, als Wegbereiter des Augsburger Religionsfriedens. Auch das tatkräftige Wirken von engagierten Frauen, etwa in der Frauenhilfe (Seit 1904 in Dudenhofen und seit 1921 in Dietzenbach) in den Kirchengemeinden wird dargestellt. „Wenn die Frauenhilfe etwas will, muss sie den Pfarrer fragen. Wenn er dafür ist, ist es gut. Wenn nicht, muss er überzeugt werden“, wird Elsbeth Petzinger, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe Dudenhofen (1979 bis 2009) zitiert.

Bis 31. Oktober

Die Ausstellung ist noch bis zum Mittwoch, 31. Oktober, sonntags nach dem Gottesdienst (ab 12.15 Uhr), donnerstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung zu sehen Weitere Informationen gibt’s unter Telefon 06074-4834576.