Artisten des Zirkus Chicana entführen das Publikum in die Wasserwelt Jonglierende Taucher und Synchronschwimmer

Beeindruckende Balance: Die Artistinnen und Artisten des Zirkus Chicana begeistern die Zuschauer mit ihrer akrobatischen Show. Bild: Kleint

Dietzenbach – Eintauchen in die geheimnisvollen Tiefen des Meeres durfte das Publikum des Zirkus Chicana bei der neuen Varieté-Show „Aqua“. Dabei wurden sie von klappernden Krabben, einem Wassertroll, leuchtenden Quallen und schimmernden Nixen in die Welt des Wassers begleitet, wo sie Taucher beim Jonglieren und Synchronschwimmerinnen am Trapez beobachten konnten.

Lange Schlangen bildeten sich zuvor am Eingang des Sternenzeltes im Hessentagspark, viele versuchten noch, die letzten Tickets zu ergattern. Schnell füllten sich die Plätze vor der Bühne. Und auch in diesem Jahr wurden die Erwartungen der Zuschauenden übertroffen – mit einer Mischung aus Luft- und Bodenakrobatik, Artistik, Jonglage und Tanz begeisterten die Artisten erneut in insgesamt vier Aufführungen.

„Wir wollten wieder etwas Fabelhaftes, etwas Buntes, wobei man den Alltag vergisst“, sagt Sheila Williams, die gemeinsam mit ihrer Mutter Diana den Zirkus leitet und die jungen Künstler trainiert. Bei allen Krisen, die es momentan auf der Welt gibt, war es ihnen wichtig, einen Raum fernab davon zu schaffen. Einen Raum, in dem das Publikum für ein paar Momente eine andere Welt erleben kann.

Um diese Geschichten mit jener Leichtigkeit präsentieren zu können, wie es dem Zirkus Chicana gelingt, bedarf es dennoch harter Arbeit. Dazu gehören lange Probewochenenden und Abende, die es für viele Artisten trotz eines Vollzeitjobs zu bewältigen gilt. Eine ausgetüftelte Planung, das Nähen der Kostüme, oder auch das Auswählen der passenden Musik. Dabei funktionieren manche Dinge direkt auf Anhieb. Die Nummer am Gestänge etwa, an dem mehrere Artistinnen athletische und kämpferische Figuren präsentierten, wurde innerhalb einer Woche einstudiert. Die finale Akrobatiknummer hingegen kostete Nerven: „Das hat mit 24 Leuten, die daran beteiligt waren, ewig gedauert“, sagt Sheila Williams.

Am Ende zählt jedoch der Moment auf der Bühne, wo alle das zeigen können, worauf sie das ganze Jahr über hingearbeitet haben. „Dann merkt man, dass sich die Arbeit und die Schmerzen gelohnt haben“, bestätigen die Luftartistinnen. Schließlich seien der Druck und die Aufregung vor dem Auftritt groß. Ob der Zirkus die vorherigen Shows toppen und das Niveau halten könne, frage sich selbst die erfahrene Sheila Williams jedes Jahr aufs Neue. Der andauernde Applaus und die stehenden Ovationen der begeisterten Zuschauer dürften wohl für sich sprechen.

Von Katharina Kleint