Eltern, Schüler und das Kollegium der Aue-Schule organisieren Spendenaktion Kuchenverkauf für Erdbebenopfer

Die Kinder griffen bei den Kuchenspenden zu: Der Erlös der Aktion geht an die Organisation „Bündnis Entwicklung Hilft“. Bild: wittekopf

Dietzenbach – Das Erdbeben, das am 6. Februar große Gebiete in der Türkei und in Syrien erschütterte, kostete mehr als 50 000 Menschen das Leben. Viele verloren ihr Hab und Gut und sind dringend auf Hilfe angewiesen. In einer Sonderaktion, bei der selbstgebackener Kuchen gegen eine Spende ausgeteilt wurde, haben sich nun Eltern, Schüler und das Kollegium der Aue-Schule zusammengefunden und einen „Tag der Hilfe für die Erdbebenopfer“ veranstaltet.

Viele Familien in Dietzenbach, die aus dem Gebiet um Helete und Kahramanmaras stammen, haben selbst Verwandte verloren. So wie die achtjährige Nisalavit. Die junge Schülerin der Aue-Schule trauert um elf Familienmitglieder. Besonders der Tod ihrer Tante Hatice Virit (54), die zusammen mit ihren drei Kindern bei dem Erdbeben umkam, belastet die junge Schülerin. „Es geht mir schon wieder besser, aber ich bin immer noch sehr traurig“, sagte Nisalavit.

Andere Menschen hatten großes Glück im Unglück. Lehrerin Pinar Virit berichtet von ihren beiden Großeltern Emine und Ali, die das Haus während des Bebens noch rechtzeitig verlassen konnten. Sie verbrachten zwei Nächte im eiskalten Auto und fanden schließlich Unterschlupf bei Verwandten.

Angeregt wurde die Aktion, die mit einer Schweigeminute begann, von Lehrerin Patricia Forster. „Wir haben diese Idee besprochen und fanden sie richtig gut“, sagte die Direktorin der Aue-Schule, Sabine Wunderlin. Mit dem Förderverein und den Vertretern der Eltern wurde kurzerhand ein Termin nach Fasching gefunden.

„Die Eltern haben fast 50 Kuchen gebacken“, sagte Wunderlin. Die 400 Kinder der Aue-Schule ließen sich nicht lange bitten und griffen beherzt zu. Der Erfolg der Aktion überwältigte die Akteure, denn die kleine Spendenbox platzte bereits nach kurzer Zeit aus den Nähten.

Die Spenden gehen direkt an die Organisation „Bündnis Entwicklung Hilft“.

Von Burghard Wittekopf