Barbara Wendtland hört als Dirigentin des Internationalen Chores auf „Mein letztes Konzert sollte keine Jammertirade werden“

Die Vorbereitungen laufen: Die Gründerin und Leiterin, Barbara Wendtland (Mitte, vorne) verabschiedet sich mit einem letzten Konzert am Samstag, 16. November, in der Heinrich-Mann-Schule vom Internationalen Chor. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Wenn der Internationale Chor am 16. November sein Konzert in der Heinrich-Mann-Schule (HMS) in Dietzenbach gibt, wird es das letzte unter Leitung von Barbara Wendtland sein, die ihn vor sieben Jahren gegründet hat.

Die Leiterin war 25 Jahre als Musiklehrerin an der HMS tätig. „Ich finde, mein letztes Konzert mit dem Chor sollte keine Jammertirade werden, sondern locker sein und eine entspannte und fröhliche Stimmung erzeugen.“, sagt die scheidende Dirigentin. „Alleweil ein wenig lustig!“, nach dem gleichnamigen Titel eines Liedes des Barockmusikers Valentin Rathgeber schien ihr daher das geeignete Motto für den musikalischen Abend zu sein. Natürlich werden die Sängerinnen und Sänger das Lied bei der Gelegenheit auch vortragen. Die mehr als 40 Choristen aus fünf Nationen haben sich im vergangenen dreiviertel Jahr auf ihren Auftritt vorbereitet. Jeden zweiten Samstag wurde im Bildungshaus geübt. Zur Aufführung gelangen unter anderem Lieder von Mozart, Beethoven und Telemann, aber auch Volkstümliches. „Mit einer Sensation warten wir auch auf: Eine Chorsängerin aus dem Iran hat ein persisches Lied mitgebracht“, verrät Wendtland. Dieses bringt sie als Solistin dar. Der Chor wird das Lied darüber hinaus in deutscher Übersetzung singen. Aber auch eigene Werke bekommt der Besucher zu hören. Schließlich hat Wendtland in Hamburg nicht nur Komposition studiert, sondern im Laufe der Zeit sind viele eigene Stücke entstanden.

Vier Solisten des Kammerchores „Vocaliter“ bringen ein Stück von Mozart zu Gehör. Das Jugendensemble „Trio Mio“ aus Dietzenbach ist ebenfalls mit von der Partie. Ein ehemaliger Kollege von Wendtland, Musiklehrer Rüdiger Lange, lässt es sich nicht nehmen, auf dem Marimbafon zu spielen. Damit nicht genug. Solistin Racquel Micheletti-Ment und ein Streichquartett treten ebenfalls auf. Dass Wendtland ihre Zuhörer bei diesem letzten Konzert mit einem so kurzweiligen Programm überraschen kann, freut sie. Ist es ihr doch gelungen, allen Unkenrufen zum Trotz, einen passablen Chor unter Trägerschaft des Vereines „Zusammenleben der Kulturen in Dietzenbach“ auf die Beine zustellen. „Samstags kommt doch keiner“, war eines der Bedenken anderer beim Start. „Dabei kamen schon zum ersten Treffen 30 Interessierte“, erinnert sich die Musikerin. Doch jetzt sei es Zeit für sie, die Reißleine zu ziehen. „Ich werde auch nicht jünger und es wird allmählich anstrengender.“ Dass sie dennoch keinen Ruhestand pflegen wird, darf angenommen werden. Sie möchte weiterhin komponieren, ihre Werke ordnen, als Bücher herausgeben und anderen zur Verfügung stellen.

Der Internationale Chor singt am Samstag, 16. November, 17 Uhr, in der Heinrich-Mann-Schulein der Etruskerstraße 2; der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.