Kinderfeuerwehr „Löschratten“ trifft sich nach Pandemie-Pause wieder Memory für die Übung zuhause

Mit Eifer bei der Sache: Die Dietzenbacher Kinderfeuerwehr trifft sich wieder regelmäßig zu Übungen. Archiv

Dietzenbach – Alle Kinder kennen Grisu, den kleinen Drachen, der anstatt Flammen zu spucken lieber welche löschen möchte. Und sie lieben den Feuerwehrmann Sam aus dem Kinderkanal.

20 junge Kinder aus der Kreisstadt, darunter vier Mädchen, sind ihren Idolen schon einen Schritt näher gekommen: Sie gehören zur Dietzenbacher Kinderfeuerwehr, den sogenannten Löschratten.

Im Januar überreichte Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Wacker-Hempel den Sportförderpreis der Stadt für die Mannschaft (wir berichteten).

Sie sind zwischen sechs und zehn Jahre alt, treffen sich normalerweise alle 14 Tage mittwochs um 17 Uhr und kennen sich im Feuerwehrhaus schon richtig gut aus. Sie haben an Übungstelefonen die 112 gewählt und geübt, wie man einen Notruf absetzt. „2021 haben wir Videos gedreht, Feuerwehrknoten und -stiche, die Aufgaben der Feuerwehrdienstvorschrift geübt und Einsätze mit Legofiguren nachgestellt“, zählt Leiterin Daniela Boos auf.

Sie hat ein Memory-Spiel mit Bildern von Gerätschaften wie Stromerzeuger, Schlauch und Kamera erstellt und den Schülerinnen und Schülern nach Hause gebracht.

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Als sie sich wegen der Pandemie nicht mehr im Stützpunkt an der Rodgaustraße versammeln durften, organisierten die Betreuer Videokonferenzen für die Löschratten, damit sie sich am Computer sehen konnten. „Allerdings hat nicht jedes Kind die Möglichkeiten, per Internet in Kontakt zu treten“, so Daniela Boos.

„Die großen roten Autos brauchen Menschen, die sie fahren und bedienen können“, begründete Parlamentschefin Andrea Wacker-Hempel bei der Preisverleihung die Ehrung für den Nachwuchs. Es begann vor zehn Jahren mit konkreten Plänen für eine Kinderabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, die Stadtverordnetenversammlung änderte die Satzung, erinnerte sie. „Die Löschratten haben eindrucksvoll bewiesen, wie viel Ideenreichtum, Leidenschaft und Innovationskraft in diesem Projekt stecken.“ Von der Leitung sei Fantasie und Improvisationstalent gefragt.

Zum Programm der „besten Freunde von Ratte Ludwig“ zählen auch Übernachtungen in der Wache, Fahrten mit dem Mannschaftswagen, Experimente, Malen, Basteln und Kettcar-Rennen. „Mit der Ehrung wird das herausragende Engagement der Freiwilligen Feuerwehr geehrt und im Besonderen die so wichtige Nachwuchsarbeit“, lobte Wacker-Hempel die Bemühungen von Stadtbrandinspektor Michael Plahusch und seinem Team.

Die Stadtverordnetenvorsteherin hofft, dass im Laufe des Jahres wieder eine „normale Übungsstunde“ möglich ist. Ein erster Anfang ist zumindest gemacht: Seit einigen Wochen treffen sich die Löschratten wieder live und vor Ort. Infos im Internet gibt es auf der Seite feuerwehr-dietzenbach.de

Von Michael Prochnow