Referent war Dagobert Dobrowolkski. Dem Redner gelang es nicht nur trotz aktueller Hitzewelle den Raum im Museum mit Besuchern zu füllen und diese zu einer anregenden Diskussionen zu animieren, er erzählte die damaligen politischen Ereignisse zudem auf anschauliche Weise. Dabei gab er viele Details zum Besten, etwa wie einzelnen Politiker während der Zusammenkunft emotionsgeladenen reagierten. Der Vertrag von Versailles sollte einen Schlussstrich unter den Ersten Weltkrieg ziehen, der 17 Millionen Tote und das vier bis fünffache an Verletzten gefordert hatte, Die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und weitere Verbündete forderten in dem 300-seitigem Vertragswerk, dass Deutschland die Alleinschuld am Krieg anerkenne, Gebiete abtrete, das Heer verkleinere und hohe Reparationszahlungen leiste. Dobrowolski erklärte, dass es Frankreich auch um Genugtuung und Rache ging und dass der auf deutscher Seite als Diktat empfundene Vertrag, als „unerfüllbar, unerträglich und unannehmbar“ bezeichnet, aber auf Druck schließlich unterzeichnet wurde.
Die Unzufriedenheit mit den harten Vetragsbedingungen bereiteten den Ideologien des Nationalsozialismus den Nährboden.
Der Redner ermahnte, dass die Vorgänge stets aus ihrer Zeit heraus zu verstehen seien.