Altstadt Frühstück: Viele Kunden trotz Regen Sorge um den früheren Stadtkern

Dietzenbacher freuen sich über das Angebot der Gewerbetreibenden, während „Altstadt frühstückt“. Bild: wittekopf

Dietzenbach – Unter dem Motto „Die Altstadt frühstückt!“ haben die Gewerbetreibenden im alten Ortskern wie jedes Frühjahr zum Bummel mit Frühstücksschmaus geladen. Insgesamt 14 Geschäfte beteiligten sich an der Aktion. Trotz des regnerischen Wetters griffen zahlreiche Dietzenbacher zum Regenschirm und ließen sich die vielen Köstlichkeiten nicht entgehen. Wer zugreift, wird höflich um eine Spende für den guten Zweck gebeten: Diesmal geht das Geld an das Hospiz in Rodgau.

Die Redaktion hat die Gelegenheit genutzt und ist mit den Geschäftsinhabern sowie den Besuchern über die Situation des Platzes „Am Stadtbrunnen“ ins Gespräch gekommen. Wie berichtet, muss Jutta Schmitt mit ihrem Buchhandel „Bücher bei Frau Schmitt“ ausziehen und wird künftig in der Bahnhofsstraße zu finden sein.

„Ich finde es gut, dass der Buchhandel in der Innenstadt bleibt“, ist die einhellige Meinung. Dabei werden insbesondere der Gewerbeverein und die Stadtverwaltung lobend erwähnt, da diese sich für den Erhalt des Geschäftes von Jutta Schmitt eingesetzt haben. Mit Blick auf das im Mai frei werdenden Ladengeschäft am sogenannten „Roten Platz“ herrschen jedoch gemischte Gefühle. Ein Mann etwa sagt, er wolle dort auf keinen Fall ein Wettbüro haben und beschwert sich über den Unrat, der nach seinen Angaben vor den Büros auf Straße und Bürgersteig liege und nicht weggeräumt werde. „Das würde den Stadtkern vollständig zerstören“, betont er. Der Bebauungsplan für den Platz untersagt jedoch, wie Berichtet, ein solches Gewerbe an dieser Stelle. Zudem teilt der Sohn des Immobilienbesitzers, Giovanni Hierl auf Nachfrage mit, dass man sich zur Zeit in Verhandlungen befinde und die Nachfolge von Jutta Schmitt noch nicht geklärt sei. Die Dietzenbacher hingegen haben bereits genaue Vorstellung was in das Geschäft einziehen könnte. „Es würde mich freuen, wenn es wieder ein inhabergeführtes Geschäft wird, denn da stimmt die Qualität der Ware“, sagt etwa eine Besucherin der Aktion „Altstadt- Frühstückt“. Es solle auf jeden Fall etwas sein, was in der Altstadt noch fehle. „Vielleicht ein Schuh- oder Wäschegeschäft oder ein Geschäft mit Geschirr“, schlägt die Frau vor. Auch eine Pizzeria wünschen sich die Dietzenbacher. „Ein Restaurant, dass auch am Abend geöffnet hat und wo man auch abends draußen sitzen kann“, meint eine Bürgerin, denn das würde den Platz auch zu später Stunde beleben. Das Team der Buchhandlung „Bücher bei Frau Schmitt“, richtet hingegen seinen besonderen Dank an d Dietzenbacher. Sie betonen „Wir sind überwältigt über die Unterstützung, die wir in der schwierigen Phase erhalten haben.“

Die übrigen Geschäftsinhaber im früheren Ortskern zeigen sich hingegen angenehm überrascht, dass trotz des schlechten Wetters am vergangenen Samstag viele Menschen in die Altstadt gekommen. Dabei waren neben den bekannten Gesichtern auch Menschen aus den umliegenden Gemeinden zu sehen. „Es ist erfreulich, dass sogar Besucher aus Rodgau und Neu-Isenburg zu uns gekommen sind“, betont Francesca Keßler, Inhaberin von „Tischlein Deck Dich.“ Der Tag verlaufe insgesamt sehr gut. „Die Menschen haben das Gespräch mit uns gesucht und viele haben den Tag genutzt und bei uns gestöbert und auch eingekauft“, fährt sie fort. Über neue Gesichter freut sich auch Jasmina Kreso, Inhaberin der Boutique „Jasmina Mode“ sowie Daniela Rogge von der Spielzeugkiste. Kreso sagt zudem: „In Dietzenbach haben wir mit den Einzelhändlern in der Innenstadt ein tolles Kleinod.“ Sie selbst wohne in Eschborn und dort gebe es so etwas nicht. Zudem lobt sie die Dietzenbacher Bürger, die dieses Kleinod lieben und schätzen und mit ihrem Einkauf für den Erhalt beitragen.

Von Burghard Wittekopf