Das Marketingkonzept kommt an und zieht zahlreiche Kunden zum Flanieren in die Gassen des alten Stadtkerns rund um den Stadtbrunnen. Die Einnahmen aus der Tombola kommen zusammen mit zahlreichen Spenden dieses Jahr der Flüchtlingshilfe Dietzenbach zugute. Sowohl Gewerbetreibende als auch Besucher sind sich einig: „Der Tag ist ein voller Erfolg.“ Nur das Aprilwetter kann sich nicht richtig entscheiden und macht seinem Namen alle Ehre, denn es regnet, windet und hagelt abwechselnd, immer unterbrochen durch Sonnenschein.
Die Altstadt lädt wieder zum Bummeln und Stöbern ein. Wer möchte, darf sich an kleinen kulinarischen Köstlichkeiten gegen eine Spende bedienen. „Genießen und etwas Gutes tun“ ist das Motto. Der Erlös der Spendenaktion geht direkt an die Flüchtlingshilfe, die damit die inzwischen mehr als 200 ukrainischen Flüchtlinge in der Kreisstadt unterstützt.
Lange durften die Dietzenbacher ihr beliebtes Fest nicht feiern, nun ist es wieder so weit, die Stimmung entsprechend gut. Kommentare wie „wir sind glücklich, dass dieser Termin wieder stattfindet“ oder „alles super und wir fühlen uns sicher“ sind zu hören.
Mehr auf Seite 2
Die Pandemie selbst scheint vergessen, es ist fast so, als ob sie aus den Köpfen der Besucher verschwunden ist. Auch die Maskenpflicht wird in den Geschäften unterschiedlich interpretiert: Einige empfehlen sie, andere nicht.
Kulinarisch haben die Gewerbetreibenden wieder tief in die Trickkiste gegriffen: Ein absoluter Treffer ist die „Bayrische Weißwurst mit Brezen“ an der „Parfümerie am Stadtbrunnen“. Dort treffen sich die Dietzenbacher und tauschen sich über die neuesten Ereignisse in der Stadt aus. Inhaberin Irmgard Weber ist angesichts der vollen Bierbänke vor ihrem Geschäft bester Laune: „Der heutige Tag ist ein voller Erfolg“, betont sie. Grüne Soße mit Croûtons und Ei im Glas serviert Nicole Eck in der „Die Suppe und das Grün“. „Ein rundum gelungener Tag“, findet auch sie.
Bei einem Glas Sekt entspannt shoppen darf man im Modelädchen. Dazu kredenzt Renate Breitbach Frankfurter Würstchen mit selbst gemachten Kartoffelsalat. Sie berichtet, dass gerade eine junge, aus der Ukraine geflüchtete Frau bei ihr war. „Sie suchte einen Schal und den habe ich ihr gerne geschenkt.“
Um die Ecke bei Juwelier Ebeling gibt es Käsehäppchen und Cracker. „Ein tolles Fest“, sagt Katrin Reutel. Nette und gute Gespräche habe sie geführt. „Viele Kunden haben den heutigen Tag sogar genutzt und Schmuckstücke und Uhren zur Reparatur gebracht“, berichtet sie.
Verführerischer Kaffeeduft macht sich in der Schmidstraße breit, dort serviert Francesca Keßler frisch gebrühten Espresso. Und wer sich stärken will, darf zu Bruschetta greifen.
Zahlreiche Gäste finden sich im Theater Schöne Aussicht ein und lassen sich die süßen Köstlichkeiten „Kuchi aus dem Kuchikästschli“ bei Tee und Kaffee schmecken.
Bei „Echter Genuss“ gibt es echte Frankfurter Würstchen und „Beeren Knecht“ bietet Birnen, Äpfel und weiteres Obst gegen eine Spende an. Im Seitenraum bei Blumenbinder Brokmeier serviert Hans Himsl österreichische Käse-, Wurst- und Wein-Spezialitäten. Er wird Ende Mai auf dem Harmonieplatz das „Genussladl“ eröffnen und dort seine Ware anbieten.
Von Burghard Wittekopf