Nutzungsgebühr könnte wegfallen Bald zwei Sportplätze weniger in Dreieich?

Sind die Tage des Sportplatzes des FC Offenthal An der Sandkaut gezählt? Er könnte ebenso geschlossen werden wie die Sportanlage des SV Dreieichenhain Im Haag, um langfristig Kosten zu sparen. Foto: col

Dreieich (col) – Jetzt geht es in Dreieich um die Schließung von zwei Sportplätzen: Erster Stadtrat Martin Burlon präsentierte am Dienstagmorgen die Ergebnisse eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens über den Zustand und die Auslastung der städtischen Sportplätze. Hintergrund der umfangreichen Untersuchung aller sieben Fußball-Rasenplätze im Stadtgebiet ist der Vorschlag der IG Sportplatz (SG Götzenhain, SC und TV Dreieichenhain und Jugendfußballverein) vom vergangenen Sommer. 

Schon seit drei Jahren diskutiert die Stadt mit den Sportvereinen über die Sportplatznutzungsgebühr. Über einen Stundenschlüssel sollten die Vereine rund 78 000 Euro für die Bewirtschaftung der Plätze tragen. Von einer Schließung eines oder mehrerer Sportplätze erhofft sich die IG Sportplatz Kosteneinsparungen, die einen Verzicht auf die Sportplatznutzungsgebühr möglich machen könnte.

Andreas Kampmann vom Ingenieurbüro L.A.U.B. aus Kaiserslautern hat die Naturrasenplätze in den Stadtteilen Offenthal, Götzenhain, Dreieichenhain und Sprendlingen genau angeschaut und analysiert. Vom Zustand des Rasens bis hin zu den Nutzungsstunden wurde alles unter die Lupe genommen und die Ergebnisse dem Magistrat und der Sportplatzkommission am Montag vorgestellt. Das Ergebnis: der Zustand der Sportanlagen ist im guten – Note 2,0 Am Sportplatz Offenthal, SuSGO, An der Sandkaut Offenthal, FCO – bis befriedigenden – 3,0 In der Neuen Lach Sprendlingen, FV 06 – Bereich. Die Auslastung der Sportplätze sei mit 45 Prozent (329 Stunden/Jahr In der Neuen Lach Sprendlingen) bis 27 Prozent (193 Stunden/Jahr Im Haag Dreieichenhain, SVD) allerdings sehr schwach. Zusammenfassend empfiehlt der Gutachter der Stadt, die Sportanlagen Im Haag (SVD) und An der Sandkaut (FCO) aufzugeben und die Nutzungsstunden auf die Sportanlagen Breite Haagwegschneise und Am Sportplatz zu verlegen.

Vereine reagieren unterschiedlich

„Natürlich gab es gestern unter den Vereinen sehr unterschiedliche Reaktionen. Letztlich ist das aber sowieso eine Entscheidung, die nicht die Sportplatzkommission trifft – sie hat nur beratende Funktion – sondern die Stadtverordnetenversammlung wird über mögliche Sportplatzschließungen abstimmen“, erklärte Martin Burlon. Er rechnet mit einer Entscheidung bis Mitte des Jahres.

Entschließen sich die Parlamentarier für die Schließung von zwei Plätzen, könne die Sportplatznutzungsgebühr ad acta gelegt werden. „Ich weiß nicht, ob es auf den Euro genau hinkommt, aber das müsste reichen“, so Burlon. Ein Platz allein reiche allerdings nicht aus. Was mit den aufgegebenen Plätzen geschehe, wollte und konnte Burlon nicht sagen. Die Stadt können die Plätze brach liegen lassen, aber auch eine Überlassung an die Vereine für einen symbolischen Preis von einem Euro im Jahr sei denkbar.

„Wir wissen, dass das keine leichte Entscheidung wird. Aber wir diskutieren jetzt seit vier Jahren über dieses Thema“, sagte Burlon abschließend.