Viele Stände und Läden laden zum Bummeln ein Herbstwetter hält Dreieicher nicht vom Stadtfest ab

Kaffee und Kuchen gab es beim Dreieicher Stadtfest am Tag der Deutschen Einheit satt. Ser Andrang war riesig und die Damen hinter der Theke hatten alle Hände voll zu tun. Foto: col

Dreieich (col) – Dauerregen am Vormittag des Tags der Deutschen Einheit: Für die rund 120 Aussteller beim großen Dreieicher Stadtfest war das Aufbauen kein Spaß. Da half nur eine gute Regenjacke. Als Bürgermeister Dieter Zimmer die große Feier zur Wiedervereinigung auf der Frankfurter Straße eröffnete, wurde das Wetter dann doch gnädiger.

Die Dreieicher ließen sich auch nicht schrecken, trotz der kühlen Temperaturen flanierten sie zwischen den Ständen, in den offenen Geschäften und genossen die Musik und die Vorführungen der Vereine auf den Bühnen zwischen Fichtestraße und dem alten Rathaus.

Einigung zwischen Ost und West

Zum 26. Mal begingen die Dreieicher den Tag der Deutschen Einheit mit ihrem großen Stadtfest. Bei der Eröffnungsrede erinnerte Dieter Zimmer noch an die große Aufgabe, die an dem 3. Oktober 1990 noch vor dem Land lag. Die Schwierigkeiten der Einigung zwischen Ost und West waren den Rest des Tages aber kein Thema mehr. Vielmehr ging es um die pure Unterhaltung, das Treffen der Menschen und die Präsentation der Vereine. Der Musikzug der Sprendlinger Turngemeinde eröffnete das Fest mit der Deutschlandhymne, danach präsentierten die Jungs der Vereins die Leidenschaft des brasilianischen Kampftanzes Capoeira und die Tanzmariechen der Bimmbären gewährten den Festbesuchern schon einmal einen kleinen Einblick, was die närrische Saison mit sich bringen wird.

Kulinarisch war zwischen der Hauptstraße und der Frankfurter Straße die ganze Welt zu Gast: äthiopischer Rind-Lamm-Eintopf, italienische Pizza, amerikanische Burger – sogar vegan – , französische Crêpes oder Flammkuchen, türkische Baklava und viel hausgemachter Kuchen. Satt wurden sicher alle.

Viel zu entdecken

Der Tierschutzverein Artgerecht präsentierte eine ganz besondere Art der Spendenakquise. Der Langener Fotograf Olaf Herrmann hatte zwölf Damen aus dem Verein mit ihren vierbeinigen Lieblingen professionell in Szene gesetzt und die Fotos wurden in einen hochwertigen Kalender verarbeitet. „Die Druckkosten haben wir durch weitere Sponsoren bekommen, das Geld, das wir mit dem Kalender einnehmen, kommt also komplet dem Tierschutz zugute“, freut sich Vorstandsmitglied Uschi Heil. Ein paar Meter weiter unten zeigen die Freunde Sprendlingens die Schönheit längst vergangener Tage auf dem Landgut Maria Hall. Dort wurden einst mitten in Dreieich wertvolle Trabrennpferde gezüchtet. Die Besucher lauschten gespannt den Berichten von den Vereinsmitgliedern.

Beim Bienenzuchtverein Dreieich wurden die Gäste verwöhnt. Imker Hermann Grennerth ließ die Festbesucher von seinen Erzeugnissen kosten. Dabei ist der herbe Kastanien-Honig ein besonderer Schatz in seinem Sortiment und ganz besonders gut ging auch der Honigschnaps mit dem wohltuenden Propolis über den Vereinstisch. „Das ist gerade für diese Jahreszeit eine echte Medizin“, versicherte der Fachmann. Zwischen 15 und 30 Bienenstöcke hat der Imker in jedem Jahr. Er freut sich über den Trend der Imkerei. „Aber es ist ein zeitaufwändiges Hobby und der Imker hat Verantwortung für die Tiere“, weist er die Interessenten darauf hin, dass es eben nicht nur Honig zu ernten gilt.

Es bleibt also die Bilanz - trotz des plötzlichen Herbsteinbruchs war das Stadtfest ein guter Erfolg für Vereine und Veranstalter.